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professionell
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Schweizer Minnesänger / Geschichtenerzähler / Prediger / Rysläufer / Herold
das Christoffel Konsort | ||
Christoffel und der Bundesbrief | Goukeley | Hörbeispiele und Links |
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Lebenslauf des Christoffel | Kontakt | Minnesang |
update 18. Okt 2011
Seyd willekomen | |
Seyd willekomen, liebe liute / hiero stan ich alze nunmere vor iuch umde füele mich höch geeret / daz irs geruochent und uerlobet A lze wil ich mirs ouch nit nemen lan / iuwer feste ze bericheren wyt bin ich gelouffen / doch enhan ich doch uff myner rys mannigfaltige kunst und liedlin erlernet / so hört die weysen der rapperswiler / swiez erklung in alter zyt / by den hohen herren denen zuo dienen / ich mich erfröwente |
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VeranstaltungsKalender | |||||
(wo nicht anders vermekt spielt Christoffel solo)
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Mein aktuelles Programm heisst "die Rapperswiler Minnesänger". Anfangs des 14. Jh lebten in Rapperswil drei Minnesänger: Der Burgherr Graf Wernher von Hohenberg, sein Stadtmarschall Albrecht und der Ritter Otto zum Turm. In der Manessischen Handschrift sind ihre Gedichte überliefert. Sie wurden vertont mit den 700jährigen Melodien aus der Colmarer-, Jenaer- und der Donaueschinger Handschrift.
Für 2012 habe ich nebst den Rapperswilern ein weiteres Programm parat mit den Epen der Reisläufer (Winkelried, Wilhelm Tell, Huldrich Zwinglis Pestlied), wie sie im 15. Jh. gesungen wurden. Die Texte aus dieser Zeit versteht man als Mensch aus dem 21. Jh besser. Darüber hinaus habe ich auch einige Eigenkompositionen im Stil des 15. Jh verfasst.
Dazu je eine Kostprobe:
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Mi, 26. Oktober |
Schloss Spiez BE |
Mittelalteressen
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Do 27. Oktober, ab 18:30
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Rest. Insel Schwanau, Lauerz SZ
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Mittelalteressen
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Do 3. / 10. / 17. und 24. November ab 18:30 |
Rest. Insel Schwanau, Lauerz SZ |
Mittelalteressen |
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Minnesang |
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Unter dem Begriff "Minne" versteht man im Mittelalter Zuneigung und Liebe im Sinne des griechischen "Agape". So ist der Minnesang immer ein selbstloses Werben des Sängers um die unerreichbare Hohe Frowe.
Nebst Minneliedern sind auch andere Formen der weltlichen Dichtkunst tradiert: Der Spruchgesang, dessen Inhalte belehren und Missstände anklagen und die Leichdichtung, eigentlich mehr eine Form als inhaltliche Kunst, deren Inhalt Heldenlieder und Parabeln sind. Es gibt auch eine Fülle von geistlichen Leichen. Danebst kennt man auch die Niedere Minne mit ihren Tageliedern, wo das Liebespaar am nächsten Morgen Abschied nehmen muss, Kreuzzugslieder und Lieder über die Jahreszeiten. Die Formen sind nicht streng von einander zu trennen. Es sind beispielsweise Minneleiche überliefert.
Kleine Formenlehre
Wer sich für Poesie interessiert, dem dem eröffnet sich mit der mittelalterlichen Dichtkunst eine ganz neue und ungewohnte Welt. Neben der Leichform, die bis in unsere Zeit überlebt hat -die Reime sind im Groben und Ganzen AA,BB,CC,DD...- kennt man in der mittelalterlichen Dichtkunst äusserst komplizierte Reimformen, zum Beispiel ABCD, DCBA oder ABCDE, ABCDE, so dass sich die Zeilenenden der Strophen auf einander reimen. Strophenübergreifende Reime sind sehr gebräuchlich. Man spricht dann von "Körnern". Ganz allgemein hat der mittelalterliche Dichter eine Fülle von Formen zur Auswahl und ist keineswegs an eine bestimmte Anzahl Hebungen pro Zeile gebunden, diese aber müssen dann im zweiten Stollen wiederkehren. (Stollen: Die ersten beiden Teile des Aufgesangs, welche identisch gebaut sind. Der Abgesang vervollständigt die Strophe. Alles zusammen, also die Einheit von Form, Text und Melodie bezeichnet man als "Don"). Man begegnet der Form Stollen-Stollen- Abgesang sehr häufig, die heutige Liedform mit Strophe und Refrain ist noch wenig verbreitet. Durchkomponierte Melodien mit wenig Wiederholungen des Tonmaterials erscheinen dagegen sehr häufig. Noch nie bin ich in der Minnedichtung einer "Bridge" begegnet, wie man sie in fast jedem Rockmusikstück antrifft. Neben den weltbekannten Sängern Walther von der Vogelweide und Neidhardt von Reuenthal möchte ich dem interessierten Leser auch die eher unbekannten Dichter Steinmar und Otto zum Turm empfehlen, sie können - behaupte ich- den erstgenannten durchaus das Wasser reichen.
Anfangs des 14. Jh lebten in Rapperswil drei Minnesänger: Der Burgherr Graf Wernher von Hohenberg, sein Stadtmarschall Albrecht und der Ritter Otto zum Turm. In der Manessischen Handschrift sind ihre Gedichte überliefert. Sie wurden vertont mit den 700jährigen Melodien aus der Colmarer-, Jenaer- und der Donaueschinger Handschrift. Kontakt: Christoph Mächler
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Goukeley
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..und weiss so manches zu erzählen. Episoden aus dem Leben des Grafen von Rapperswil und Ereignisse, die sich vielleicht ganz genau so zugetragen haben könnten.
Wye_der_salknecht_Rumpolt_dyetiufelin betwungen.pdf
Wye der stalknecht Rumpolt dye tiufelin betwungen.mp3
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Ritter Kunibert wollte erst seinen Rausch ausschlafen, bevor er sich aufs Schlachtfeld begibt und ist auch prompt zu spät.
Dem Tod kommt das sehr ungelegen, schliesslich hat er heute besonders viel Arbeit. Und dann ist dieser Kunibert erst noch ein Schwätzer ohnegleichen.
Nun, eigentlich kann der Recke nichts dafür, dass des Gevatters Putzfrau beim Saubermachen versehentlich Kuniberts Lebenskerze umgestossen hat, aber Dienst ist halt Dienst.
Verständlicherweise möchte unser Ritter noch eine Weile bleiben, obwohl auch er nicht ganz zufrieden ist mit seiner eigenen Putzfrau...
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Immer gerne gesehen: Christoffels Gemüsemassaker Weil das Burgfräulein Peperoncini ihre Freier gewohnheitsmässig bereits nach der ersten Nacht wieder entlässt, beschliesst Herr Burgherr Knollensellerie, dass der nächste, der um ihre Hand anhält, den Zuschlag bekommen solle. Das Erscheinen gleich zweier Recken macht ein Duell unumgänglich.
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Sollten sie jemals vom Weg der Tugend abkommen, weist Christoffel ihnen den Weg zu einem ehrbaren Leben
"...denn das Ende Welt ist nahe! Denn wenn die zweite Posaune bläst, ...oder war es die dritte? Jaa! Die es war die dritte Posaune! Wenn die dritte Posaune bläst, da verblasst die Sonne und das Meer wird zu Wein, äh Blut. "
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Referenzen:
Wernher von Homberg,Graf zu Alt- und Neu-Rapperswil Kaiser Heinrich VII von Luxemburg Ritter Otto zum Turm Albrecht Marschall zu Rapperswil Rüdiger Manesse zu Schloss Manegg |
Bitte um Entschuldigung, könnten Sie mir weiterhelfen? Ich muss dringend in geheimer Mission nach Morgarten und habe mich verlaufen. aber ich hab zum Glück eine Landkarte dabei...
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In seiner Eigenschaft als Rysläufer kann Christoffel auch z. B. das Buffet bewachen, wenn die Küche den Zeitplan nicht eingehalten hat und die hungrigen Gäste kaum zu halten sind. An Festivals wurde er auch schon erfolgreich für die Billettkontrolle eingesetzt |
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Schulkonzerte | ||||||||||||||||||
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Konzert:
Dauer ca. 1 Stunde Es erklingen Lieder der drei Rapperswiler Minnesänger. Vorstellen der mittelalterlichen Instrumente Mittelhochdeutsch lernen |
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Christoffel erzählt aus dem Leben eines Niederen, der gerne ein Minnesänger wäre. Solche Menschen werden in den Geschichtsbüchern halt nicht erwähnt. Als Diener des berühmten Wernher von Homberg (*1280 +1318) Graf von Rapperswil hat er jedoch die Gründung der Eidgenossenschaft hautnah miterlebt. Wernher von Homberg war zu jener Zeit Reichsvogt in den Waldstätten und Herr über jene Schwyzer, die in die Schlacht bei Morgarten zogen. |
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Workshops:
- Mittelalterliche Lieder singen und begleiten
- Maultrommel spielen (Klassensatz vorhanden)
- Bordungesang
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Die Instrumente
Die Dreilochflöte ist einhändig spielbar. Sie ist deshalb in Kombination mit der Trommel oder als Doppelflöte anzutreffen. |
Das Rebec ist das älteste Streichinstrument Mitteleuropas |
Der Korthold ist wie die Schalmei ein Doppelrohrblattinstrument, besitzt aber eine Windkapsel und ist sehr viel leiser
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Die Kuhhornflöte hat einen Klang ähnlich einer Okarina |
Die Trommel ist wohl das älteste Instrument der Menschheit. |
Die Maultrommel (Trümpy), welche erst in den vergangenen Jahren wieder entdeckt wurde, war im Mittelalter sehr verbreitet |
Die Drehleier hat einen kehligen Ton und besitzt Bordunsaiten. Drehleier hören (1. Teil ohne Schnarre)
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Die Klangerzeugung erfolgt durch ein Rad, das wie ein Bogen an den Saiten vorbeistreicht. Auf dem Bild erkennt man deutlich die beiden Schnarren (weiss), die unter die Bordunsaiten geklemmt sind. |
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Hörbeispiele:
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Albrecht,
Marschall von Rapperswil:
aber
hüget mir den muot (live) Wizlav von Rügen: läubere risen (live) der Meissner: sundege Lust (Studioversion) Rudolf von Fenis: gewan ich ze minnen (Studioversion) Heinrich von Strettelingen: Nahtegal
mehr Hörbeispiele siehe "Christoffel Konsort" |
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Freunde:
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maerlifee.ch: die Märlierzählerin Iris Meyer, die ich manchmal begleiten darf Seegras, ein profunder Kenner der Szene (Mozilla benützen, weil Linux) Allerley, Mittelalterladen im Thurgau CH meine (Christoph Mächlers) Bio , meine Homepage www.basslabor.ch Musiktheater Dingo veranstaltet Minneturniere in ganz Deutschland Freywild CH Schaukampftruppe www.christoffelkonsort.ch Christoffels 5köfiges Ensemble Bunter Haufen aus Basel: Schaukampf, Animation, Workshops und Jonglage www.mirimah.com Tanzweib (Mittelalter, Bauchtanz und mehr) |
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Links:
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Minnesänger Uni Karlsruhe die höfische Dichtkunst des dt. Mittelalters Codex Manesse Uni Heidelberg vollständiger Urtext mit Miniaturen Gotische Fenster konstruieren. Für Mittelaltergeometrie-Freaks Kindheit im Mittelalter Uni Salzburg Investiturstreit der Konflikt zwischen geistlicher und weltlicher Macht (Wikipedia) Essen im Mittelalter: Rheingauer Huhn (Rezept) und mehr Communitas Monacensis tolle Reanacting-Site, auch wegen der Schnittmuster Musiknstrumente des Mittelalters (auf französisch) Mittelalterkalender MA-Events die Katharer eine der vielen Häretikerbewegungen (Wikipedia) |
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Presse |
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Siebnen/Rapperswil Berufsmusiker Christoph Mächler ist in Moderne und Mittelalter zu Hause Im Wechsel zwischen den Zeiten Der Siebner Berufsmusiker und Musiklehrer Christoph Mächler lebt seine Vorliebe für Musik aus dem Mittelalter mit mehreren Projekten aus. Frieda Suter Die grössten Projekte von Christoph Mächler im Bereich des Mittelalters sind das Christoffel-Konsort und die Vorarbeiten für das auf September 2010 geplante Musiktheater «Der letzte Graf von Rapperswil». Auftritte als Minnesänger Christoffel vom Hengstacker, als Wanderprediger oder Anwerber von Reisläufern an Mittelalterfesten und immer wieder spezielle Einzelaktionen (zum Beispiel an Hochzeiten) gehören ebenfalls in diese Sparte. Der Berufsmusiker mit Jazz-Ausbildung arbeitet zudem seit zehn Jahren als Musiklehrer an der Oberstufe in Lachen und neu auch in Buttikon. Als Bassist ist er in der Hanneli-Musik, in der Volksmusik-Formation Fürschi, im Trio mit seinen Geschwistern Bettina und Florian unter dem Namen Mc Lears oder auch als Aushilfe in anderen Formationen unterwegs. Mit seinem breit gefächerten musikalischen Hintergrund ist Christoph Mächler auch für Studioaufnahmen gefragt. Immer neue Ideen Die Sommerferien nutzt Christoph Mächler, um seine Mittelalter-Garderobe zu perfektionieren und zu ergänzen. «Ich habe ein Tragmeissli (Tragegestell) so ergänzt, dass ich alle Instrumente darauf laden und bei den Auftritten mittragen kann», sagt er. Zudem fertigte er sich aus der Klinge eines Armee-Bajonnetts einen Dolch. «Dieser ergänzt das Kostüm. Im Mittelalter hatte der Dolch etwa die gleiche Bedeutung wie heute die Krawatte», erklärt Christoph Mächler. Auch ein «Original»-Essbesteck entstand. Seine Auftritte sollen immer perfekter und realitätsnaher werden. Das Solorepertoire von «Christoffel» umfasst Instrumentalstücke und mittelhochdeutsche Lieder aus dem 12. bis 15. Jahrhundert. Zu einem Highlight dürfte am 17. Oktober die Teilnahme an einem internationalen Minnesänger-Wettstreit in Braunschweig werden. Die Stadt feiert das 1000-Jahr-Jubiläum mit einem grossen Mittelalterfest und dem entsprechenden musikalischen Wettbewerb.
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Realer Hintergrund «Der letzte Graf von Rapperswil», das Theater mit mittelalterlicher Musik, das im September 2010 aufgeführt werden soll, hat geschichtlichen Hintergrund. Der historisch gut belegte Minnesänger Wernher von Homberg war nicht nur Graf von Alt- und Neu-Rapperswil (Altendorf, Rapperswil), Reichsvogt der Waldstätte, Söldnerführer im Dienste König Heinrichs VII., sondern auch der lachende Dritte bei der Schlacht von Morgarten und Adressat des heute als Rütlibrief bekannten Dokumentes, das für die Gründungsurkunde der Eidgenossenschaft gehalten wird. (e)
Im Konsort zu dritt unterwegs Christoph Mächlers Lieblingsprojekt ist derzeit das Christoffel-Konsort. Christoph Mächler tritt mit Stimme, Drehleier, Rebec und weiteren Instrumenten auf. Das Christoffel-Kostüm entspricht Gewändern aus der Zeit um 1480. Mit dabei sind zudem die beiden Berufsmusiker Dolores Rauter (Harfe) und Peter Immanuel Krafft (Flöten). Zu dritt wird vor allem in historischen Städtchen, in Gassen, Kirchen oder an Anlässen musiziert und szenisch ins Mittelater zurückgeblendet. Das Repertoire enthält Minnelieder von Walther von der Voglweide bis Oswald von Wolkenstein und Instrumentalstücke. Damit die Texte authentisch sind, wurde für die Aussprache ein Linguist beigezogen. Die Melodien stammen vorwiegend aus der Jenaer, der Donaueschinger, der Manesse-Handschrift und der «Carmina Burana». «Interessant sind auch norditalienische Melodien aus dem 14. Jahrhundert», sagt Christoph Mächler. Damals habe der provencalische Minnesang letztmals aufgelebt. Aus der Sicht des Dieners Seit einiger Zeit wird im ChristoffelKonsort am Theaterstück «Der letzte Graf von Rapperswil» gearbeitet. Dafür taucht Christoffel noch einmal 200 Jahre tiefer in die Zeitgeschichte. Er liess sich ein Kleid nähen, das in der Epoche von Christoffel aktuell war. Mit Witz und Charme erzählen die Musiker die Geschichte des etzten Grafen von Rapperswil aus der Sicht des Dieners Christoffel. Dieser hatte sich nach der Auflösung der Herrschaft von Rapperswil in die weite Welt aufmachen müssen. Stets auf der Suche nach den angenehmen Seiten des Lebens zog er von Burg zu Burg. Im Gepäck nicht nur die Lieder seines früheren Herrn, sondern auch gleich noch dessen Lebensgeschichte (siehe Box). So klopft Christoffel eines Tages an die Tür des Burgherren Konrad. Dieser schätzt an den langen Winterabenden die aufheiternde Abwechslung. Einzige Sorge ist, dass er er seine Tochter Lena noch nicht unter die Haube gebracht hat. Christoffel wäre kein guter Minnesänger, wenn ihm da nichts einfallen würde … Man darf somit auf die Endfassung des musikalischen Bühnenspektakels gespannt sein. Für Idee, Musik und Recherche zeichnet Christoph Mächler verantwortlich, für Text und Regie Roland Ulrich. Infozeile: Informationen unter www.minnesang.ch
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Interview, erschienen im March-Anzeiger am Fr, 2. Oktober
2009
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Mit Christoph Mächler
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Was hat ein Minnesänger gemacht? Minnesang war eine höfische Sangeskunst im Mittelalter. Ein Minnesänger sang zum Ruhm einer Frau, aber auch zum eigenen. Er betörte die Damen, alle Texte handeln von der unerfüllten Liebe. Sie ordneten sich der Frau unter und waren ihrem Herrscher meist ein Leben lang treu. Es waren richtige Edelmänner.
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Sind Sie über Ihre
Faszination zum Mittelalter zum Minnesang gekommen?
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Trotzdem wird es eine Rangliste geben.
Am Wettstreit geht es um den Preis der sogenannten Herrin Beatrix
und um den Publikumspreis. Wie wollen Sie die Zuschauer in Ihren Bann
ziehen? |
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Zürichseezeitung Mi, 21. Oktober 2009 |
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Siebnen Minnesänger Christoph Mächler trat zu europäischem Wettstreit an «Christoffel» vermag mitzuhalten Sieben Minnesänger aus verschiedenen Nationen sangen um die Wette. Auch ohne Sieg war es für Christoph Mächler eine «super Erfahrung». Frieda Suter Minnesänger zu sein, hat heute andere Dimensionen als im Mittelalter. 1500 Kilometer Fahrt hat der Siebner Christoph Mächler auf sich genommen, um am Minnesänger-Wettstreit in Braunschweig teilzunehmen. Die Stadt feierte das 1000-Jahre-Jubiläum mit einem Mittelalterfest und die Minnesänger kamen aus «allen Teilen des Reiches». Konkret waren es Teilnehmende aus Italien, Frankreich, Okzitanien (Frankreich), Deutschland, Österreich, der Schweiz und Böhmen. Die unterschiedliche Herkunft zeigte sich auch in unterschiedlichen Auffassungen vom Minnesang. Während die Profi-Musiker viel Wert auf Interpretation und musikalische Qualitäten setzten, waren bei den Linguisten eher die sprachlichen und bei den Historikern geschichtliche Aspekte im Vordergrund. «Kam dazu, dass die Südländer natürlich anders interpretieren als Minnesänger aus dem Norden», sagt Christoph Mächler. Allen gemeinsam war die umfangreiche Vorbereitung. Bereits am Freitag wurde geprobt. Am Samstag galt es nach weiteren Proben ernst. Jeder Minnesänger hatte zwei Auftritte in der Martini-Kiche. Einen alleine und einen mit Orchesterbegleitung. «Mich freut, dass ich dem internationalen Vergleich standhalten kann», sagt Christoph Mächler.
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Er
hatte das Lied «Gewan ich ze minnen» aus der Feder von Rudolf Fenis
(1165-1196), einem Zeitgenossen von Walter von der Vogelweide und «Ich
sass auf einem Steine» von Walter von der Vogelweide vorgetragen. Der Auftritt am Wettbewerb in Braunschweig war der dritte dieser Art. Er hat christoph Mächler beflügelt, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen. Bereits ab Frühling 2010 wird er grösstenteils selbstständig als Musiker tätig sein. Bereits hat er ein kleines Orchester beisammen und nun wird fleissig an stilgerechten Kleidern gearbeitet.
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Obersee Nachrichten, Donnerstag, 18. November 2009
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Kontakt | ||||||||||||||||||
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Christoph Mächler Zürcherstrasse 42 a 8854 Siebnen
055 440 91 05 079 279 32 14
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Europäisches Minnesangfestival Braunschweig 16. - 18. Oktober 2009 |
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Zur 1000 Jahrfeier der Stadt fand in der St. Martinikathedrale Braunschweig ein Minnesängerwettstreit statt. Kaiser Otto persönlich war zugegen samt des gesamten Hofstaates und seiner liebreizenden Verlobten Beatrix
Zu Ehren Seiner Majestät fanden sich die sieben besten Minnesänger des Reiches ein, um um die Gunst der Kaiserin zu werben. Diese waren angereist aus allen Provinzen des Landes: Oesterreich, Frankreich, Böhmen, Italien, Deutschland; für die Schweiz wurde als Vertretung Christoffel vom Hengstacker erkürt. |
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Christoffel durfte zwei Lieder zum Besten geben: von Walther von der Vogelweide "Ich saz uf einem Steine" und von Rudolf von Fenis- Neuenburg "gewan ich ze minnen".
Dabei zeigte sich, dass er den Vergleich im internationalen Musikgeschehen nicht zu scheuen braucht.
Obgleich aus tiefstem Herzen gesungen und geflötet, bezwang er doch das Herz der Hohen Dame nicht. Diese vergab ihre Gunst dem Ritter Davide aus der Lombardei.
Dennoch fiel der Glanz des Kaiserhofes auf unseren Schweizer zurück, darf er sich doch nunmehr zu den besten Sängern des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation zählen.
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![]() ![]() Es sollte an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, dass auch die Bewirtung höfeschliche ward und die Bleibe ihre 4 Sterne vollauf verdiente. Auch zeigte sich der Kaiser mit dem Entgelt überaus grosszügig. Videos: Die Site der Stadt Braunschweig zum Internationaler Sängerkrieg Das "Europäische Minnesang-Festival" in Auszügen
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aktuell | ||||||||||||||||||||
Auftritte siehe Veranstaltungskalender
Nov 2009 Das Bundesbriefarchiv sollte doch eigentlich nach Rapperswil verlegt werden, weil dieses Dokument gemäss neuerer Forschung für Wernher von Homberg, Graf von Rapperswil, erstellt wurde. Das behaupte ich jedenfalls in den Obersee-Nachrichten vom 18. Nov 2009.
April 2010 Christoffel auf SF1 Am 24. April 2010 waren Christoffel und Florian bei Kurt Zurfluh in der Sendung "Hopp de Bäse" zu Gast.
Mai 2010 Neue Mitmusiker im Christoffel Konsort Wir freuen uns, im Konsort ab 2010 einige neue Mitmusiker begrüssen zu dürfen: Florian Mächler, Kurzhalslaute und Trommel Patrick Watanabe, Percussion Chiara Pedrazetti, Harfe
10. Sept 2010 unsere CD ist fertig es war ein schönes Stück Arbeit. Von der Recherche bis zum Mix etwa 600 Stunden. Das kommt davon, wenn man alles selber macht und es obendrein noch genau nimmt. Die CD wurde im Basslabor Studio Siebnen produziert und von Zytglogge vertrieben. Christoffelkonsort - Minnesang Zyt 4313
1. Okt 2011 Wieder im Schweizer Fernsehen Im September wird das Christoffel Konsort wieder bei Kurt Zurfluh in der Sendung "Hopp de Bäse" zu Gast sein dürfen, dieses Mal im ehrwürdigen Schloss Rapperswil. Wir kommen im Trio in der Besetzung Harfe, Trommel, Gesang. Sendetermin: Sa, 1. Oktober 2011, 18:45, SF1
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Lebenslauf Christoffels vom Hengstacker |
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als PDF Download
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Danke, dass Sie mich hereingelassen haben. Erlauben Sie mir, mich
vorzustellen: Mein Name ist Christoffel, Christoffel vom Hengstacker.
Erlauben Sie, dass ich mich setze? Meine Füsse tun mir weh. Ich möchte
ja nicht unverschämt sein. Hätten Sie vielleicht einen Teller Suppe für
einen müden Wanderer? Ich muss zwar sagen, dass ich sie nicht bezahlen
kann, und auch zum Tauschen hab ich nichts. Was jedoch nicht heisst,
dass ich mit leeren Händen komme. Dinge habe ich im Gepäck, wertvolle
Dinge. Ich teile sie gerne mit Ihnen. Geben ist ja seliger denn nehmen,
bekanntlich. Sie werden noch staunen. Danke für die Suppe. Sie sind so
gut zu mir. Vergelts Gott. Soviel Edelmut labt mir mein darbendes Herz.
Es gibt ihn immer weniger heutzutage.
...und wenn ich Ihnen jetzt sage, dass das nicht immer so war? Glauben Sie mir, so Leute wie Sie gab es viele früher, als die Welt noch besser war. Und ich weiss, von was ich rede. Ihre Kemenate hier erinnert mich an Aachen, als ich für König Heinrich sang. Heinrich der siebte. Wie, sie glauben mir nicht? Ist mir wohl mein Abenteurerleben mit seinen Gefahren und Fährnissen schon so arg beigekommen, dass selbst ein Ritter mit so edler Gesinnung den Hoeveschlichen nicht erkennt, wenn er vor ihm steht...sitzt? (erhebt sich, stützt sich aber sogleich ab und fasst sich an die Lende) Da war eben dieser Armbrustbolzen bei jener Belagerung. Brescia. Ich war im Tross des Königs. Aber zum Schluss haben wir die Stadt doch eingenommen. Sie sollten die ganze Geschichte hören. Ich erzähle Sie Ihnen gerne.
Heinrich der Siebte! Was für ein König! Und
fast auch noch Kaiser des heiligen Römischen Reiches, Wie Karl vor ihm.
Die Lompardey hatte er schon fast in der Tasche, als ihn die Malaria
weggerafft. Was für ein tugendhafter Mensch! Er gab alles hin für uns,
selbst sein eigenes Leben. Wahrlich, geben ist seliger denn... Dürfte
ich wohl in aller Bescheidenheit um einen Becher Wein bitten? Mein Herr, Wernher von Hohenberg, sie haben sicherlich schon von ihm gehört, Reichsvogt über die Waldstätte, Erbe der Rapperswiler Ländereien am oberen Zürichsee, und darüber hinaus – einer der begnadetsten Minnesänger seiner Zeit, er stand eigentlich hinter all diesen Siegen. Und hinter ihm stand ich. In aller Bescheidenheit. – doch, doch, schenke sie nur nach – ich habe ihm die Satteltaschen geflickt und den Harnisch mit Schachtelhalm abgerieben, sein Schwert geschärft, die Lederriemen gewachst... Was vermag der stärkste Schwertarm auszurichten, wenn er eine stumpfe Klinge aus einer löchrigen Scheide zieht?
Nun, angefangen hatte alles auf einer der
unzähligen Flussinseln, um die sich die Wägitaler Aa auf ihrem Weg
schlängelt, bevor sie sich in den Zürichsee ergiesst.
Obwohl es uns für bäuerliche
Verhältnisse gut ging, denn die Wiesen waren fett und die Flussarme
fischreich, waren wir doch dem Unbill der Natur und ihrer
Unberechenbarkeit ausgesetzt. Und wenn der Fluss, launisch wie er war,
über die Ufer trat, konnte es vorkommen, dass die Vorräte kaum reichten,
um uns durch den Winter zu bringen. Als Grossvater der Habsburger
Herrschaft noch Pferde liefern konnte, da waren die Zeiten besser gewesen.
Doch das war vor Jahren, denn seit Rudolfs Tod hatten die Rapperswiler
zusehends Land verkaufen müssen. Dabei
war es doch keine hundert Jahre her, dass man am jenseitigen Ufer
des Sees sich eine neue Burg erbaut hatte.
Aber
wir waren zufrieden mit dem, was sie hatten und manchmal, nach einem
langen Arbeitstag, nahm Vater seine Flöte und spielte die Weisen, die
Grossvater einst von grosser Fahrt mitgebracht hatte. Jedes Jahr zu Martini machten wir uns den Fluss hinab auf den Weg zum Markt nach Alt-Rapperswil. Während unsere Eltern trotz der Novemberkälte unter ihren Lasten schwitzten, trieben wir Kinder tanzend und singend ein Schwein vor uns her. Ich sollte in die Rosenstadt kommen; ich war bei Albrecht, dem Marschall von Rapperswil verdingt worden. Als wir gegen Mittag durch das Hafentor schifften, hörten sie schon von weitem die Fischer ihre Ware anpreisen.
Auf dem Hauptplatz herrschte ein
buntes Treiben. Die ganze Grafschaft war zusammen gekommen; die in teure
Stoffe gekleideten hohen Herren, Bauern mit ihrem Vieh, aber auch weniger
willkommene Gäste, allen voran die Rauhbeine aus den nahen Alpen, die
weder sich den roten Bart schoren, noch ohne Halbarte auch nur einen
Schritt aus dem Haus gingen. Die teutschen Händler machten keinen Hehl
aus ihrem Argwohn über dieses wilde Volk, das sich scheinbar die Zeit am
liebsten mit Schlägereien vertrieb. Doch im Moment noch wurde in den
Schänken der Stadt überall getanzt und gesungen. Voller Spannung
erwartete ich das neue Leben, das heute begann.
Beim Marschall. Ich wurde freundlich aufgenommen in meinem neuen Zuhause und hatte bald neue Spielkameraden gefunden. Der Marschall war ein vornehmer Mann, stets sauber gekleidet und freundlich zu allen Leuten. Ich wartete ihm häufig auf, wenn in der herrschaftlichen Stube der Tisch mit Pergamenten bedeckt war und er mit Federkiel und Tintenfass bewaffnet arbeitete. Albrecht sagte, er würde mir noch das Lesen und schreiben beibringen und die italienische Kunst der Buchführung. Das hatte er Vater versprochen. Doch im Moment noch bestand meine Arbeit hauptsächlich darin, in der herrschaftlichen Stube still an der Wand zu warten, bis meine Dienste benötigt wurden. Dann brachte ich dem Marschall Speisen und Getränke oder weckte ihn, wenn er über seiner Arbeit eingeschlafen war. Wernher von Hohenberg, der Graf zu Rapperswil war oft bei Marschalls zugegen. Trotz seines jugendlichen Alters war er eine imposante Erscheinung mit aufbrausendem Temperament.
Ich musste den beiden die Lieder vorsingen,
die mir der Marschall diktiert hatte. Besonders der Graf fand Gefallen
daran
und liess mir eine Fiedel geben, auf der ich nun jeden Tag zu üben
hatte. Später liess er mich auch aufs Schloss rufen um an der gräflichen
Tafel die Gäste zu unterhalten. Seit
vor vielen Jahren der verstorbene Graf Ludwig von Homberg seine eigenen
Minesteriale eingesetzt hatte, als er das Rapperswiler Erbe antrat,
unterstand der eingesessenen Marschallsfamilie nur noch das Gebiet am
oberen Zürichsee. Sobald ich gut genug schreiben konnte durfte ich ihn
auf seinen Dienstreisen begleiten und führte die Listen nach. Einmal
kamen wir nach nach Tuggen, einem Fischerdorf am Fuss des Buchbergs. Für
mich war hier die Welt zu Ende. Als ich fragte, wer denn jenseits der
Ebene leben würde, antwortete der Marschall, dort seien die Romanen,
die ja doch niemand
verstehen würde. Einzig die Mönche in Babinkova, einem Kloster, dass
gerade noch erkennbar dort drüben am Fuss des Benkner Büchels lag,
sprächen noch unsere Sprache. Unterwegs besuchten wir meine Familie. Albrecht hatte für
alle Schuhe machen lassen, ein kostbares Geschenk für arme Bauern.
Der
junge Graf Wernher hatte mich schon immer sehr beeindruckt mit seiner Art.
Es freute mich daher sehr, dass ich nun öfters meinen Dienst oben im Schloss zu tun hatte. Wernher hatte fünf Geschwister.
Der jüngste Bub, Ludwig, war in meinem Alter. Ich mochte sie eigentlich alle, sofern man sich als Diener das erlauben darf, mit Ausnahme von Cäzilia. Sie war doch recht herablassend und pedantisch zu uns Gesinde. Irgendwann dann wurde sie ins Kloster Oettelfingen bei Zürich geschickt. Geschah ihr Recht, fand ich. Soviel ich weiss, ist sie mittlerweile Aebtissin geworden, was mich nicht wundert. Wernhers Stiefvater Rudolf von Habsburg-Lauffenburg sorgte persönlich für eine gründliche Ausbildung des einstigen Heerführers. Im Alter von 21 Jahren schloss Wernher sich dem Deutschritterorden an und begab sich auf Grosse Fahrt nach Preussen. Ueber ein Jahr lang blieb er weg. Für diese Zeit befahl man mich zurück ins Haus des Marschalls. Wernher war wieder heimgekehrt. Die Fahrt hatte ihn erwachsen gemacht. Schön wie ein Falke kam er an der Spitze des Trosses über die Zugbrücke und den Zwinger herauf geritten, mit gleissendem Topfhelm und dem schwarzen Kreuz des Deutschordens auf Schild und Rock. Er hatte sich bewährt in den Schlachten und war zum Ritter geschlagen worden. Rudolf persönlich half seinem Stiefsohn vom Ross herunter (das heisst schon etwas!)und führte ihn in die Burg. Im Jahr darauf kam ein Bote des Königs. Heinrich VII hatte von den Taten des jungen Deutschritters gehört und befahl ihn zu sich nach Aachen. Das hat mich nicht verwundert. Wernher wäre ja schon aufgrund seines Blutes in den Ritterstand erhoben worden. Unter uns. Man weiss ja, was jene Sorte Ritter Wert ist. Turnierpfauen, allesamt. Wissen nachher ganz genau, wie die Schlacht herging. Wahrscheinlich vom Berg heruntergeschaut, als das Gemetzel losging. So einer teuren Rüstung und dem Ross im Gegenwert von zwanzig Ochsen muss man halt Sorge tragen. Was würde denn die Frau Mutter dazu sagen, wenn man mit verbeultem nach Hause käme! Aber wenn einer zum Ritter geschlagen wird, weil er sich im Gefecht bewährt hat, ist das schon etwas ganz anderes. Und der von Homberg war so einer.
In Aachen bei
Heinrich VII
So
machten wir uns auf den Weg nach Aachen. Im Tross war auch der Ritter Otto
zum Turm. Er war ein schweigsamer Mensch, ich glaube, ich habe ihn mehr
singen hören als reden. Vielleicht war er in Trauer, denn er trug
damals einen Bart, den er sich erst schor, als er vor den König trat.
Meinem Herrn musste ich ein neues Zimier machen, eins mit doppeltem Schwanenkopf. Das
ist nicht so einfach, sag ich Ihnen. Man braucht dazu mindestens vier
Schwäne. Den Kopf der ersten beiden legt man samt Hals und Schulter einige
Monate in einen Ameisenhaufen, bis nur noch der Schädel und die Knochen
übrig sind. Dann versteift man mit Pech und Weidenruten den Hals. Die
grünen Weidenruten wässert man eine Woche und flicht sie dann um den
Knochen. Das ist das Schwierige am Ganzen. Die bleiben erst in der Form,
wenn sie trocken sind. Aber ich hab da so meine Tricks. War ja auch nicht
das erste Schwanen-Zimier von mir. Ich spann sie mit Lederriemen auf ein
Brett, das ich in die Form geschnitzt habe. Nach ein paar Wochen, wenn das
Ganze trocken und leicht ist, behält es dann auch die Form. Dann kommen
die Federn. Je mehr, desto besser, hab ich gemerkt. Es muss weisse Schwäne sein. Die dunkeln sind nur gut für den Spiess, aber wenn
man weiss wie, lässt sich auch aus einem weissen noch eine anständige
Suppe machen oder ein Ragout, man muss ihn halt einfach lange kochen, aber
nicht zu heiss, sonst wird das Fleisch trocken. Also Federn kann man nicht
genug nehmen. Und so ein Ragout aus vier Schwänen reicht für sicherlich
zwölf, je nachdem, ob man noch Rüben hat oder nicht. Und Rosmarin brauchts,
ich hab mal eine Staude aus Italien mitgebracht. Wernher mochte den auch.
Ach ja, die Federn. Die Klebt man lagenweise aufs Gestell um den hals und
verschnürt ihn kräftig. Auf keinen Fall Leder nehmen dazu. Sonst fällt
das Ganze auseinander, wenn’s regnet. Am Schwierigsten ist der Kopf. Da nehm` ich’s aus dem Untergefieder, aber nicht Daunen, so
mehr die kurzen in der Mitte. Und Vogelleim. Das
hält. Und auch wieder gut verschnüren, bis es trocken ist. Und das
Ragout erst am Schluss salzen, sonst wird’s zäh.
Der
König Heinrich der Siebente hat uns auch so fürstlich bewirtet. Das ist
eben ein Mann von Welt, wie Ihr, Herr Burgherr! Hat meinem Wernher von Homberg aufgetragen, er möge im Talkessel von Schwyz und den Waldstätten
ein Heer ausheben für die Lumpardei. Dreitausend! Das ist viel (und
teuer)! Und Wernher hat höfeschlich zugesagt und gedankt. Steuern gabs da
ja wohl keine einzutreiben in den Tälern. Aber Söldner haben die, die
lassen Dir das Blut in den Adern erstarren bei ihrem Anblick. Stämmig
sind sie und mit Knüppeln bewaffnet und falls sies überleben, kommen sie
mit Bidenhändern und Halbarten wieder zurück. Es sei denn, einer habe
vielleicht eine Kriegssense oder einen Eisenhut schon vom Vater. Zum Reichsvogt hat er
meinen Herren Wernher auch gemacht. Und
gleich mal ein paar Schilling springen lassen. ![]()
1310 im königlichen Tross nach Italien Im Oktober machten wir uns dann auf den Weg nach Italien. Ich bin Seite an Seite geritten mit König Heinrich, Wernher von Homberg, dem Grafen Rudolf und Otto zum Turm. Und Herzog Leopold war auch mit dabei. Darf ich fragen, wie Sie zu ihm stehen, seit Ludwig der Bayer auf dem Thron ist, meine ich? Aha. Unter uns, das ist eine ganz abgekochte Sau. Vornherum sich einschmeicheln beim König. Aber wir wussten natürlich ganz genau, dass der –hintenrum- viel lieber seinen jüngeren Bruder, Friedrich den Schönen auf dem Thron gesehen hätte. Dann hätte er selber nämlich auch das sagen gehabt. Hat mich behandelt wie den letzten Dreck. Ein edler Herr geht anständiger um mit dem Gesinde, erst recht, wenn es schreiben kann und Zimiere flechten.
Morgarten Nov 1315 Ich mag die Schwyzer. Sie sind von einem rauhen Schlag, aber ihre Geschichten sind gut. Wie gerne hätte ich mich ihnen damals angeschlossen und in fernen Ländern Abenteuer erlebt. Auch wenn manchem eine Hand oder ein Auge fehlte. So etwas gehört dazu beim Ryslaufen. Das ist jetzt eine ganz neue Mode: man schliesst sich einem bewaffneten Haufen an und geht in fremde Dienste nach Italien. Wie gesagt, ich hab mich immer gut verstanden mit denen. Aber diesmal waren sie einfach zu weit gegangen. Waren mir nichts, dir nichts nach Einsiedeln marschiert und hatten dort das Kloster geplündert und sogar einige Mönche mitgenommen. Die hatten sie zwar bald wieder auf freien Fuss gesetzt, aber trotzdem. Sie müssen wissen, das Kloster Einsiedeln steht unter Habsburger Schutz. Und wenn auch die Pfaffen ihr Vieh unterm Zaun durchgrasen liessen, interessierte die Habsburger das wenig. Wenn man bedenkt, was das für ein Licht auf uns Rapperswiler warf! Es waren doch immerhin unsere Schwyzer, die da geweihte Erde geschändet hatten. Als die Nachricht kam, hatte ich gerade Dienst auf der Burg. Ich werde nie verstehen können, weshalb die Herrschaft daraufhin den besten Wein aus dem Keller bringen liess und den Boten, der sich übrigens -falls überhaupt jemals- gewiss seit Monaten nicht gewaschen hatte, nicht nur fürstlich bewirtete, sondern anderntags, nachdem alle ihre Räusche ausgeschlafen hatten, mit einem Glückwunschpergament zurück in die inneren Lande schickten. Noch Tage danach waren Wernher und sein Stiefvater Rudolf bester Laune und voller Tatendrang.
Man müsste meinen, als Minnesänger ist man Zeit Lebens nur unglücklich verliebt. Aber das muss nicht für alle gelten. Mindestens für meinen Herrn nicht. Anno Domini 1315 heiratete Wernher eben die Frau, die er viele Jahre lang vergeblich liebte und der er seine Liebe obendrein erst nach dem Tod seines Stiefvaters im offen zeigen durfte. Maria von Oettelfingen, bildschön und dreizehn Jahre jünger als Wernher von Homberg,
Maria war
als Gemahlin Rudolfs nämlich dessen Stiefmutter gewesen. Wenn Sie mich
fragen, hatte sie schon längere Zeit ein Auge auf den jungen
Deutschritter geworfen. Zur
Hochzeit waren über100 weitgereiste Gäste geladen. Unsere kleine Stadt
quoll über von all den Gästen, deshalb mussten viele ausserhalb in
Zelten untergebracht werden. Ausgelassen feierten wir eine ganze Woche
mit gutem Essen, Wein, Weibern und einem Turnier zu Ehren der Hohen
Dame. Auch der Bischof von Konstanz war unter den Gästen, um die Trauung
zu vollziehen. Und als im folgenden Sommer verkündet wurde, die Gräfin
sei in guter Hoffnung (mein Herr war eben ein ganzer Kerl), schien der
hoffnungsvollen Zukunft auch des Hauses nichts im Wege zu stehen.
Italienfahrt 1318 und Tod vor Genua 1320
Im März 1319 brachen wir erneut nach Italien auf. Der Feldzug
verlief recht erfolgreich, doch dann fand 1320 mein von allen geliebter
Graf vor Genua den Tod. Man hat schon gehört, dass er an Malaria
gestorben sei, aber dass stimmt nicht. Der Graf hatte seinen Sohn Wernli nie richtig kennengelernt, und als dieser mit nur acht Jahren von Gott zu Sich berufen wurde, starb die Linie aus. Ich werde den Anblick des Trauerzugs nie vergessen können, allen voran das gräfliche Wappen mit der Spitze nach unten.
Hats noch Wein...?
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Das Christoffel Konsort | ||||||||||||||||||
Die Berufsmusiker Christoph Mächler (Stimme, Drehleier, Rebec, Flöten, Trommel) Chiara Pedrazzetti (Harfe) Peter Immanuel Krafft (Flöten) Florian Mächler (Kurzhalslaute, Trommel) und Partick Watanabe (Percussion) sind zusammen das Christoffel Konsort.
Je nachdem, welche Besetzung gefragt ist, treten sie im Duo auf bis hin zum Quintett. Das Repertoire umfasst Minnelieder aus der Zeit des Hoch- und Spätmittelalters von Walther von der Vogelweide bis Oswald von Wolkenstein und Instrumentalstücke aus Italien und Frankreich.
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Christoph Mächler (Stimme, Drehleier, Rebec, Flöten, Trommel) Berufsstudium (Kontrabass) an der Jazzschule St Gallen und der Schule für Musik und Theater (HMTZ) in Zürich
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Florian Mächler (Kurzhalslaute, Trommel)
Berufsstudium an der Jazzschule Luzern (Gitarre, Konzertreife) |
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Peter Immanuel Krafft (Flöten)
Studium in Salzburg und Wien z.Z Dozent am Mozarteum in Salzburg
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Patrick Watanabe (Percussion) Berufsstudium (Drums) an der Jazzschule St Gallen
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Chiara Pedrazzetti (Harfe) Studentin (Harfe) am Konservatorium in Zürich
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Musikbeispiele: (Mitschnitte von Proben; CD-Release im August 2010)
Wernher von Homberg (1282-1320) Graf von Rapperswil: mit urlob wil ich scheiden von dem lande
Otto zum Turm, Ritter im Dienste Wernhers: owe mins hertzen wunden (Intro-Gedicht von Wernher von Homberg)
Instrumental: saltarello1(ital 14.Jh)
Ulrich von Singenberg (1. Hälfte 13.Jh) Truchsess zu St Gallen:
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Christoffel am Fernsehen | ||||||||||||||||||||
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Am 24. April 2010 war Christoffel vom Hengstacker Gast in der Samstagabend - Sendung "Hopp de Bäse" mit Kurt Zurfluh.
Produziert wurde im Casino Interlaken, etwa einen Monat im Voraus. Die Brüder Florian und Christoph Mächler sind im Verlaufe der Sendung auch mit ihren Hauptinstrumenten Gitarre und Bass zu sehen, als Begleitband des Maultrommelspielers Sandro Friedrich.
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