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update 18. Okt 2011

 

 

 

 

Seyd willekomen

  Seyd willekomen, liebe liute / hiero stan ich alze   nunmere vor iuch

      umde füele mich höch geeret / daz irs geruochent

und uerlobet

  A lze wil ich mirs ouch nit nemen lan / iuwer feste   ze bericheren

     wyt bin ich gelouffen / doch enhan ich

doch uff myner rys

     mannigfaltige kunst und liedlin erlernet / so hört

     die weysen der rapperswiler / swiez erklung

     in alter zyt / by den hohen herren

      denen zuo dienen / ich mich erfröwente

 

   
 
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  VeranstaltungsKalender
  (wo nicht anders vermekt spielt Christoffel solo)

 

 

Mein aktuelles Programm heisst "die Rapperswiler Minnesänger". Anfangs des 14. Jh lebten in Rapperswil drei Minnesänger: Der Burgherr Graf Wernher von Hohenberg, sein Stadtmarschall Albrecht und der Ritter Otto zum Turm. In der Manessischen Handschrift sind ihre Gedichte überliefert.  Sie wurden vertont mit den 700jährigen Melodien aus der Colmarer-, Jenaer- und der Donaueschinger Handschrift.

 

 

Für 2012 habe ich nebst den Rapperswilern ein weiteres Programm parat mit den Epen der Reisläufer (Winkelried, Wilhelm Tell, Huldrich Zwinglis Pestlied), wie sie im 15. Jh. gesungen wurden. Die Texte aus dieser Zeit versteht man als Mensch aus dem 21. Jh besser.

Darüber hinaus habe ich auch einige Eigenkompositionen im Stil des

15. Jh verfasst.

 

Dazu je eine Kostprobe:

Sempacherlied.mp3

Freywild.mp3

 

Mi, 26. Oktober

Schloss Spiez BE

Mittelalteressen

mehr...

 

 

Do 27.  Oktober,

ab 18:30

 

Rest. Insel Schwanau,

Lauerz SZ

 

Mittelalteressen

mehr...

 

 

 

Do 3. / 10. / 17.

und 24. November

ab 18:30

Rest. Insel Schwanau,

Lauerz SZ

Mittelalteressen

mehr...

 
       
       
       
       
       
       
       
       
 
 
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     Minnesang

     

              

 

 

 

Unter dem Begriff "Minne" versteht man im Mittelalter Zuneigung und Liebe im Sinne des griechischen "Agape".

So ist der Minnesang immer ein selbstloses Werben des Sängers um die unerreichbare Hohe Frowe.

 

Nebst Minneliedern sind auch andere Formen der weltlichen Dichtkunst tradiert: Der Spruchgesang, dessen Inhalte belehren und Missstände anklagen und die Leichdichtung, eigentlich mehr eine Form als inhaltliche Kunst, deren Inhalt Heldenlieder und Parabeln sind. Es gibt auch eine Fülle von geistlichen Leichen. Danebst kennt man auch die Niedere Minne mit ihren Tageliedern, wo das Liebespaar am nächsten Morgen Abschied nehmen muss, Kreuzzugslieder und Lieder über die Jahreszeiten. Die Formen sind nicht streng von einander zu trennen. Es sind beispielsweise Minneleiche überliefert.

 

Kleine Formenlehre

 

Wer sich für Poesie interessiert, dem dem eröffnet sich mit der mittelalterlichen Dichtkunst eine ganz neue und ungewohnte Welt. Neben der Leichform, die bis in unsere Zeit überlebt hat  -die Reime sind im Groben und Ganzen AA,BB,CC,DD...- kennt man in der mittelalterlichen Dichtkunst äusserst komplizierte Reimformen, zum Beispiel ABCD, DCBA oder ABCDE, ABCDE, so dass sich die Zeilenenden der Strophen auf einander reimen. Strophenübergreifende Reime sind sehr gebräuchlich. Man spricht dann von "Körnern". Ganz allgemein hat der mittelalterliche Dichter eine Fülle von Formen zur Auswahl und ist keineswegs an eine bestimmte Anzahl Hebungen pro Zeile gebunden, diese aber müssen dann im zweiten Stollen wiederkehren. (Stollen: Die ersten beiden Teile des Aufgesangs, welche identisch gebaut sind. Der Abgesang vervollständigt die Strophe. Alles zusammen, also die Einheit von Form, Text und Melodie bezeichnet man als "Don"). Man begegnet der Form Stollen-Stollen- Abgesang sehr häufig, die heutige Liedform mit Strophe und Refrain ist noch wenig verbreitet. Durchkomponierte Melodien mit wenig Wiederholungen des Tonmaterials erscheinen dagegen sehr häufig. Noch nie bin ich in der Minnedichtung einer "Bridge" begegnet, wie man sie in fast jedem Rockmusikstück antrifft.

Neben den weltbekannten Sängern Walther von der Vogelweide und Neidhardt von Reuenthal möchte ich dem interessierten Leser auch die eher unbekannten Dichter Steinmar und Otto zum Turm empfehlen, sie können - behaupte ich- den erstgenannten durchaus das Wasser reichen.

 

 

Anfangs des 14. Jh lebten in Rapperswil drei Minnesänger: Der Burgherr Graf Wernher von Hohenberg, sein Stadtmarschall Albrecht und der Ritter Otto zum Turm. In der Manessischen Handschrift sind ihre Gedichte überliefert.  Sie wurden vertont mit den 700jährigen Melodien aus der Colmarer-, Jenaer- und der Donaueschinger Handschrift. Kontakt: Christoph Mächler

 

 
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 Goukeley

 

 

Einen eigenen Minnesänger zu haben

ist schon etwas Praktisches...

 

 

....er spielt

  ohne  Strom...

          
 
 

 

An Mittelalteranlässen mangelt es unter den Gästen nie an Haudegen.

 

Christoffel lässt sich das Geschäft nicht entgehen diese für einen Feldzug in die Lombardei anzuwerben.

 

Wer sich der Blutgerichtsbarkeit des Hauptmanns unterwirft, gesunde Zähne hat und eine gute Waffe, dem winken in der Fremde Ehre und Reichtum.

 

 

...wenn Sie in den Krieg ziehen,

  wirbt er für Sie das Heer an...

   

 

 

..Staatsempfänge macht er zu

 einem unvergesslichen

 Erlebnis...

      

Auf Wunsch werden die mittelalterlichen Tischsitten erklärt oder die Geburtstagswünsche des Königs verlesen.

Hohe Gäste werden mit einer Fanfare begrüsst.

 
 

.

..und weiss so manches

 zu erzählen.

Episoden aus dem Leben des Grafen von Rapperswil und Ereignisse, die sich vielleicht ganz genau so zugetragen haben könnten.

 

Wye_der_salknecht_Rumpolt_dyetiufelin  betwungen.pdf

 

Wye der stalknecht Rumpolt dye tiufelin betwungen.mp3

 

     
 

 

 

Ritter Kunibert wollte erst seinen Rausch ausschlafen, bevor er sich aufs Schlachtfeld begibt und ist auch prompt zu spät.

 

Dem Tod kommt das sehr ungelegen, schliesslich hat er heute besonders viel Arbeit. Und dann ist dieser Kunibert erst noch ein Schwätzer ohnegleichen.

 

Nun, eigentlich kann der Recke nichts dafür, dass des Gevatters Putzfrau beim Saubermachen versehentlich Kuniberts Lebenskerze umgestossen hat, aber Dienst ist halt Dienst.

 

Verständlicherweise möchte unser Ritter noch eine Weile bleiben, obwohl auch er nicht ganz zufrieden ist mit seiner eigenen Putzfrau...

 

        
 

Immer gerne gesehen:

Christoffels Gemüsemassaker

Weil das Burgfräulein Peperoncini ihre Freier gewohnheitsmässig bereits nach der ersten Nacht wieder entlässt, beschliesst Herr Burgherr Knollensellerie, dass der nächste, der um ihre Hand anhält, den Zuschlag bekommen solle.

Das Erscheinen gleich zweier Recken macht ein Duell unumgänglich.

 

 
 

                      

Sollten sie jemals vom Weg der Tugend abkommen, weist Christoffel ihnen den Weg zu einem ehrbaren Leben

 

 "...denn das Ende Welt ist nahe! Denn wenn die zweite Posaune bläst, ...oder war es die dritte? Jaa! Die es war die dritte Posaune! Wenn die dritte Posaune bläst, da verblasst die Sonne und das Meer wird zu Wein, äh Blut. "

 

  

 

Referenzen:

 

Wernher von Homberg,Graf zu Alt- und Neu-Rapperswil

Kaiser Heinrich VII von Luxemburg

Ritter Otto zum Turm

Albrecht Marschall zu Rapperswil

Rüdiger Manesse zu Schloss

Manegg

   

Bitte um Entschuldigung, könnten Sie mir  weiterhelfen? Ich muss dringend in geheimer Mission nach Morgarten und habe mich verlaufen. aber ich hab zum Glück eine Landkarte dabei...

 

 

In seiner Eigenschaft als Rysläufer kann Christoffel auch z. B. das Buffet bewachen, wenn die Küche den Zeitplan nicht eingehalten hat und die hungrigen Gäste kaum zu halten sind.

An Festivals wurde er auch schon erfolgreich für die Billettkontrolle eingesetzt

 
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Schulkonzerte  
   

Konzert:

 

Dauer ca. 1 Stunde

Es erklingen Lieder der drei Rapperswiler Minnesänger.

Vorstellen der mittelalterlichen Instrumente

Mittelhochdeutsch lernen

Christoffel erzählt aus dem Leben eines Niederen, der gerne ein Minnesänger

wäre. Solche Menschen werden in den Geschichtsbüchern halt nicht erwähnt.

Als Diener des berühmten  Wernher von Homberg (*1280 +1318)

Graf von Rapperswil hat er jedoch die Gründung der Eidgenossenschaft

hautnah miterlebt. Wernher von Homberg war zu jener Zeit Reichsvogt

in den Waldstätten und Herr über jene Schwyzer, die in die Schlacht bei

Morgarten zogen.

Mehr: www.minnesang-kulturanlass.ch

Kontakt: Christoph Mächler

Workshops:

 

- Mittelalterliche Lieder singen und begleiten

 

- Maultrommel spielen (Klassensatz vorhanden)

 

- Bordungesang

 

 
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Die Instrumente

 

   Die Dreilochflöte ist einhändig spielbar. Sie ist deshalb

   in Kombination mit der Trommel oder als Doppelflöte

   anzutreffen.

   Doppelflöte hören

 

  

Das Rebec ist das älteste Streichinstrument Mitteleuropa

   Rebec hören

 

   Der Korthold ist wie die Schalmei ein

   Doppelrohrblattinstrument,

   besitzt aber eine Windkapsel

   und ist sehr viel leiser 

   Korthold hören

 

 

   Die Kuhhornflöte hat einen Klang

   ähnlich einer Okarina

   Kuhhorn hören

 

   

   Die Trommel ist wohl das älteste Instrument der Menschheit.

   Trommel mit Einhandflöte hören

   

  

   Die Maultrommel (Trümpy), welche erst

   in den vergangenen Jahren

   wieder  entdeckt wurde,

   war im Mittelalter sehr verbreitet

   Maultrommel hören

 

 

  

   Die Drehleier hat einen kehligen Ton

   und besitzt Bordunsaiten.

   Drehleier hören (1. Teil ohne Schnarre)

 

 

 

    

   Die Klangerzeugung erfolgt durch ein Rad,

   das wie ein Bogen an  den Saiten vorbeistreicht.

   Auf dem Bild erkennt man deutlich  die beiden

   Schnarren (weiss), die unter die Bordunsaiten

   geklemmt sind.

 
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Hörbeispiele:

 

 

 

Albrecht, Marschall von Rapperswil: aber hüget mir den muot  (live)
Otto vom Turm:
wer nu ze fröden ist gezalt (Studioversion)

Wizlav von Rügen: läubere risen (live)

der Meissner: sundege Lust (Studioversion)

Rudolf von Fenis: gewan ich ze minnen (Studioversion)

Heinrich von Strettelingen: Nahtegal

 

mehr Hörbeispiele siehe "Christoffel Konsort"

 

 

                  

Freunde:  

 

 

 

 

maerlifee.ch: die Märlierzählerin Iris Meyer, die ich manchmal begleiten darf

Seegras, ein profunder Kenner der Szene (Mozilla benützen, weil Linux)

Allerley, Mittelalterladen im Thurgau CH

meine (Christoph Mächlers) Bio meine  Homepage www.basslabor.ch

Musiktheater Dingo veranstaltet Minneturniere in ganz Deutschland

Freywild  CH Schaukampftruppe

www.christoffelkonsort.ch  Christoffels 5köfiges Ensemble

Midlander Reenacting Verein

Bunter Haufen aus Basel: Schaukampf, Animation, Workshops und Jonglage

www.mirimah.com Tanzweib (Mittelalter, Bauchtanz und mehr)

 

 

Links:  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Minnesänger Uni Karlsruhe die höfische Dichtkunst des dt. Mittelalters

Codex Manesse Uni Heidelberg vollständiger Urtext mit Miniaturen

Gotische Fenster konstruieren. Für Mittelaltergeometrie-Freaks

Kindheit im Mittelalter Uni Salzburg

Investiturstreit der Konflikt zwischen geistlicher und weltlicher Macht (Wikipedia)

Essen im Mittelalter: Rheingauer Huhn (Rezept) und mehr

Communitas Monacensis tolle Reanacting-Site, auch wegen der Schnittmuster

Musiknstrumente des Mittelalters (auf französisch)

Mittelalterkalender MA-Events

die Katharer eine der vielen Häretikerbewegungen (Wikipedia)

 
 
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Presse

 

Siebnen/Rapperswil Berufsmusiker Christoph Mächler ist in Moderne und Mittelalter zu Hause  

Im Wechsel zwischen den Zeiten

 Der Siebner Berufsmusiker und Musiklehrer Christoph Mächler lebt seine Vorliebe für Musik aus dem Mittelalter mit mehreren Projekten aus.

 Frieda Suter

Die grössten Projekte von Chris­toph Mächler im Bereich des Mittelalters sind das Christoffel-Konsort und die Vorarbeiten für das auf September 2010 geplante Musiktheater «Der letzte Graf von Rapperswil». Auftritte als Minnesänger Christoffel vom Hengst­acker, als Wanderprediger oder Anwerber von Reis­läufern an Mittelalterfesten und immer wieder spezielle Einzelaktionen (zum Beispiel an Hochzeiten) gehören ebenfalls in diese Sparte.

Der Berufsmusiker mit Jazz-Ausbildung arbeitet zudem seit zehn Jahren als Musiklehrer an der Oberstufe in Lachen und neu auch in Buttikon. Als Bassist ist er in der Hanneli-Musik, in der Volksmusik-Formation Fürschi, im Trio mit seinen Geschwistern Bettina und Florian unter dem Namen Mc Lears oder auch als Aushilfe in anderen Formationen unterwegs. Mit seinem breit gefächerten musikalischen Hintergrund ist Christoph Mächler auch für Studioaufnahmen gefragt.

 Immer neue Ideen

Die Sommerferien nutzt Chris­toph Mächler, um seine Mittelalter-Garde­robe zu perfektionieren und zu ergänzen. «Ich habe ein Trag­meiss­li (Trage­gestell) so ergänzt, dass ich alle Ins­tru­mente darauf laden und bei den Auftritten mittragen kann», sagt er. Zudem fertigte er sich aus der Klinge eines Armee-Bajonnetts einen Dolch. «Dieser ergänzt das Kostüm. Im Mittelalter hatte der Dolch etwa die gleiche Bedeutung wie heute die Krawatte», erklärt Christoph Mächler. Auch ein «Original»-Essbesteck entstand. Seine Auftritte sollen immer perfekter und realitätsnaher werden. Das Solorepertoire von «Christoffel» umfasst Instrumentalstücke und mittelhochdeutsche Lieder aus dem 12. bis 15. Jahrhundert.

Zu einem Highlight dürfte am 17. Oktober die Teilnahme an einem internationalen Minnesänger-Wettstreit in Braun­schweig werden. Die Stadt feiert das 1000-Jahr-Jubiläum mit einem grossen Mittelalterfest und dem entsprechenden musikalischen Wettbewerb.

 

 

 

 

Realer Hintergrund

«Der letzte Graf von Rapperswil», das Theater mit mittelalterlicher Musik, das im September 2010 aufgeführt werden soll, hat geschichtlichen Hintergrund. Der historisch gut belegte Minnesänger Wernher von Homberg war nicht nur Graf von Alt- und Neu-Rapperswil (Altendorf, Rapperswil), Reichsvogt der Waldstätte, Söldnerführer im Dienste König Heinrichs VII., sondern auch der lachende Dritte bei der Schlacht von Morgarten und Adressat des heute als Rütlibrief bekannten Dokumentes, das für die Gründungsurkunde der Eidgenossenschaft gehalten wird. (e)

 

 

Im Konsort zu dritt unterwegs

Christoph Mächlers Lieblingsprojekt ist derzeit das Christoffel-Konsort. Chris­toph Mächler tritt mit Stimme, Drehleier, Rebec      und weiteren Instrumenten auf. Das Christoffel-Kostüm entspricht Gewändern aus der Zeit um 1480. Mit dabei sind zudem die beiden Berufsmusiker Dolores Rauter (Harfe) und Peter Immanuel Krafft (Flöten). Zu dritt wird vor allem in historischen Städtchen, in      Gassen, Kirchen oder an Anlässen musiziert und szenisch ins   Mittelater zurückgeblendet.

Das Repertoire enthält Minnelieder von Walther von der Voglweide bis Oswald von Wolkenstein und Instrumentalstücke. Damit die Texte   authentisch sind, wurde für die Aussprache ein Linguist beigezogen. Die Melodien stammen vorwiegend aus der Jenaer, der     Donaueschinger, der Manesse-Handschrift und der «Carmina Burana». «Interessant sind auch nord­italienische Melodien aus dem 14. Jahrhundert», sagt Christoph Mächler. Damals habe der    provencalische Minnesang letztmals aufgelebt.

Aus der Sicht des Dieners

Seit einiger Zeit wird im ChristoffelKonsort am Theaterstück «Der letzte Graf von Rapperswil» gearbeitet. Dafür taucht Christoffel     noch einmal 200 Jahre tiefer in die Zeitgeschichte. Er liess sich ein Kleid nähen, das in der Epoche von Christoffel aktuell war.

Mit Witz und Charme erzählen die Musiker die Geschichte des     etzten Grafen von Rapperswil aus der Sicht des Dieners Christoffel. Dieser hatte sich nach der Auflösung der Herrschaft von Rapperswil  in die weite Welt aufmachen müssen. Stets auf der Suche nach den angenehmen Seiten des Lebens zog er von Burg zu Burg. Im Gepäck nicht nur die Lieder seines früheren Herrn, sondern auch gleich noch dessen Lebens­geschichte (siehe Box). So klopft Christoffel eines Tages an die Tür des Burgherren Konrad. Dieser schätzt an den langen Winterabenden die aufheiternde Abwechslung. Einzige Sorge ist, dass er er seine Tochter Lena noch nicht unter die Haube   gebracht hat. Christoffel wäre kein guter Minnesänger, wenn ihm      da nichts einfallen würde …

Man darf somit auf die Endfassung des musikalischen Bühnenspektakels gespannt sein. Für Idee, Musik und Recherche zeichnet Christoph Mächler verantwortlich, für Text und Regie   Roland Ulrich.

 Infozeile:

Informationen unter www.minnesang.ch

 

 
Interview, erschienen im March-Anzeiger am Fr, 2. Oktober 2009

(Der ganze Artikel als PDF)

 

Mit Christoph Mächler
sprach Andreas Züger


Sie befassen sich in Ihrer Musik unter
anderem mit mittelalterlichen Klängen. Sind Sie in der falschen Zeit geboren worden?


Nein, das nicht. Ich schätze die heutige
zivilisierte Gesellschaft mit geheizten
Häusern und gesundem Essen.
Ausserdem wäre ich mit 41 Jahren im
Mittelalter wohl nicht mehr am Leben.


Was fasziniert Sie am Mittelalter?

Die damaligen Umgangsformen,
Bräuche oder das Zusammenleben in
Familie und Nachbarschaft, weniger
die Schlachten oder Kriege. Ich habe
viel nachgeforscht über dieses Zeitalter.
Um die heutige Gesellschaft zu verstehen, wollte ich in dieVergangenheit blicken und herausfinden, wie die Leute damals tickten. Es war eine völlig andere Welt. Der Mensch war viel mehr Teil der Natur, das hat für mich etwas Romantisches.

  Was hat ein Minnesänger gemacht?

Minnesang war eine höfische Sangeskunst im Mittelalter. Ein Minnesänger sang zum Ruhm einer Frau, aber auch zum eigenen. Er betörte die Damen, alle Texte handeln von der unerfüllten Liebe. Sie ordneten sich der Frau unter und waren ihrem Herrscher meist ein Leben lang treu. Es waren richtige Edelmänner.
 


Wie authentisch ist Ihr Minnesang im Vergleich mit den mittelalterlichen Musikern?

Diese Epoche lässt gerade in der Musik viel Raum für die eigene Fantasie. Anhand von Bildern weiss man, wie die Instrumente gebaut waren oder welche gleichzeitig gespielt wurden. Überliefert sind auch Texte, jedoch nicht in welcher Tonlage diese gesungen wurden oder wie die Instrumente gestimmt waren. Aber ich versuche natürlich schon, anhand der vorhandenen Indizien möglichst genau einen Minnesänger wiederzugeben. Glücklicherweise gibt es keine Beweise, wenn ich was Falsches spiele (lacht).

 

Sind Sie über Ihre Faszination zum Mittelalter zum Minnesang gekommen?

Nein, ich ging den umgekehrten Weg.
Nach meiner Ausbildung zum Jazzkontrabassist kannte ich die Musik
aus dem 20. Jahrhundert ziemlich
gut, suche jedoch als Künstler immer
neue Herausforderungen und musikalisches Neuland. Also durchforschte ich viele frühere Musikepochen. Irgendwann traf ich auf den Minnesang. Es war wie eine Eingebung, plötzlich dachte ich: Das muss ich machen.

Nun steht Ihnen der erste europäische
Minnesänger-Wettstreit bevor. Haben
Sie besondere Ziele oder sind Sie bereits
froh, dabei zu sein?


Ich gehe mit dem Olympischen Gedanken
nach Braunschweig. Ich kenne andere Sänger, welche dort auftreten und kann so auch meine Freundschaften pflegen. Sowieso bin ich der Meinung, dass man Kunst nicht bewerten oder mit anderen Werken vergleichen soll. Der Wettstreit wird eher aus historischen Gründen veranstaltet.

 

 

Trotzdem wird es eine Rangliste geben.


Meine Chancen auf einen Sieg stufe
ich als gering ein. Es werden Sänger
aus vielen verschiedenen Ländern
auftreten, in der Schweiz bin ich aber
einer der einzigen Minnesänger. Ich
denke, meine Konkurrenten sind musikalisch nochmals ganz andere Kaliber. Trotzdem versuche ich natürlich mein Bestes. Enttäuscht wäre ich auch nicht über einen letzten Platz, dafür ist meine Freude, vor so einem grossen Publikum auf der Bühne stehen zu dürfen, viel zu gross.

 

 

 

Am Wettstreit geht es um den Preis der sogenannten Herrin Beatrix und um den Publikumspreis. Wie wollen Sie die Zuschauer in Ihren Bann ziehen?

Indem ich mich selbst bleibe. Ich werde
zwei Stücke vortragen. Im einen
werde ich nur singen, im zweiten ergänze ich meinen Gesang mit einem
Solo auf der Doppelflöte. Ich hoffe
natürlich, dass den Zuschauern meine
Darbietung gefällt. Wenn die Leute
begeistert sind oder mir Applaus spenden, hat sich der Wettstreit für mich bereits gelohnt.

 

 

 

Zürichseezeitung Mi, 21. Oktober 2009

 

Siebnen  Minnesänger Christoph Mächler trat zu europäischem  Wettstreit an

«Christoffel» vermag mitzuhalten

Sieben Minnesänger aus verschiedenen Nationen sangen um die Wette. Auch ohne Sieg war es für Christoph Mächler eine «super Erfahrung».

Frieda Suter

Minnesänger zu sein, hat heute andere Dimensionen als im Mittelalter. 1500 Kilometer Fahrt hat der Siebner Christoph Mächler auf sich genommen, um am Minnesänger-Wettstreit in Braunschweig teilzunehmen. Die Stadt feierte das 1000-Jahre-Jubiläum mit einem Mittelalterfest und die Minnesänger kamen aus «allen Teilen des Reiches». Konkret waren es Teilnehmende aus Italien, Frankreich, Okzitanien (Frankreich), Deutschland, Österreich, der Schweiz und Böhmen. Die unterschiedliche Herkunft zeigte sich auch in unterschiedlichen Auffassungen vom Minnesang. Während die Profi-Musiker viel Wert auf Interpretation und musikalische Qualitäten setzten, waren bei den Linguisten eher die sprachlichen und bei den Historikern geschichtliche Aspekte im Vordergrund. «Kam dazu, dass die Südländer natürlich anders interpretieren als Minnesänger aus dem Norden», sagt Christoph Mächler.

Allen gemeinsam war die umfangreiche Vorbereitung. Bereits am Freitag wurde geprobt. Am Samstag galt es nach weiteren Proben ernst. Jeder Minnesänger hatte zwei Auftritte in der Martini-Kiche.

Einen alleine und einen mit Orchesterbegleitung. «Mich freut, dass ich dem internationalen Vergleich standhalten kann», sagt Christoph Mächler.

 

 

   Er hatte das Lied «Gewan ich ze minnen» aus der Feder von Rudolf Fenis (1165-1196), einem Zeitgenossen von Walter von der Vogelweide und «Ich sass auf einem Steine» von Walter von der Vogelweide vorgetragen.

Der Auftritt am Wettbewerb in Braunschweig war der dritte dieser Art. Er hat christoph Mächler beflügelt, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen. Bereits ab Frühling 2010 wird er grösstenteils selbstständig als Musiker tätig sein. Bereits hat er ein kleines Orchester beisammen und nun wird fleissig an stilgerechten Kleidern gearbeitet.

 

 
 
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Obersee Nachrichten, Donnerstag, 18. November 2009

 

 

 

Minnesänger aus der March will Bundesbrief nach Rapperswil-Jona holen

 

„Der Bundesbrief gehört ins Rapperswiler Schloss“

Seit zwei Jahren wird darüber nachgedacht, was im Rapperswiler Schloss künftig gezeigt werden soll. Nun meldet sich ein Märchler mit einer interessanten These zu Wort.

Der Bundesbrief ist das bedeutendste Dokument der Eidgenossenschaft. Er besiegelt den Verbund von Uri, Schwyz und Unterwalden und damit die Entstehung der Schweiz. Seit 1936 ist das 32 mal 22 Zentimeter grosse Papier im Schwyzer Bundesbriefmuseum ausgestellt. Seinen hohen Stellenwert unterstreicht auch die Tatsache, dass Russlands Präsident Dimitri Medwedew während seines Staatbesuches im September den Bundesbrief besichtigte.

 

Romantisch verklärte Geschichte

Wenn es nach dem Siebner Christoph Mächler geht, werden Staatsoberhäupter wie Medwedew den Brief künftig in Rapperswil-Jona bewundern können. „Der Bundesbrief gehört ins Rapperswiler Schloss“, sagt Mächler. Wie kommt einer dazu, dies zu fordern? Und vor allem: Was hat der Bundesbrief, der 1291 den Rütlischwur besiegelt haben soll, mit dem Rapperswiler Schloss zu tun? Mehr als man denkt, weiss Mächler: „Es gibt Gründe, die dafür sprechen.“

Seine Informationen bezieht Mächler aus dem Buch „Gründungszeit ohne Eidgenossen“ von Roger Sablonier. In dem 2008 erschienenen Buch hinterfragt der an der Zürcher Universität tätige Historiker einige offensichtlich romantisch verklärte Geschichten aus den Anfängen der Eidgenossenschaft. Dabei kommt er zu überraschenden Schlüssen: Nach seinen Erkenntnissen ist der Bundesbrief nicht 1291, sondern etappenweise zwischen 1291 und 1309 entstanden.

 

Druck aus Rapperswil

1309 soll der Rapperswiler Graf Werner von Homberg auch Reichsvogt der Waldstätten gewesen sein. Also von jener Region, die sich damals zur Eidgenossenschaft vereinigte. Mit dem Inhalt des Bundesbriefes habe von Homberg dem damaligen römisch-deutschen Königs Heinrich VII. beweisen wollen, das er in seinen Ländereien für Stabilität sorgen konnte. Sablonier kommt zum Schluss, dass die Eidgenossenschaft nicht von tapferen und freiheitsliebenden Kerlen gegründet, sondern von aussen aufgezwungen wurde. Nämlich vom Rapperswiler von Homberg, der seinerseits unter dem Druck von Heinrich VII. stand.

 

Zu Ende gedacht bedeutet dies: Ein Bewohner des Rapperswiler Schlosses hat die Gründung der Schweiz initiiert. Ein Umstand, dem bei der Erneuerung des Gebäudes unbedingt Rechnung getragen werden müsste.

Mächler kennt sich im Mittelalter bestens aus. Einerseits aus beruflichem Interesse: Als Minnesänger muss er über Geschichte, Kultur und Gewohnheiten jener Zeit Bescheid wissen. Andererseits treiben ihn auch die Verbundenheit zu seiner Heimat und Neugier an, historische Bücher zu lesen und in Archiven zu stöbern. Speziell die Geschichte des Kantons Schwyz und der Stadt Rapperswils interessieren ihn. Der Ursprung der Rosenstadt liegt ja bekanntlich in der March, in Alt-Rapperswil bei Altendorf.

 

„Woher wir kommen“

Warum ist der Minnesänger nun mit seiner Idee an die Öffentlichkeit getreten? Mächler: „Ich bin Musiker und will keine Politik machen. Ich beobachte und reflektiere. Meiner Meinung nach sollten im Rapperswiler Schloss Dinge gezeigt werden, die uns aufzeigen, woher wir kommen und wie es früher hier war. Wer die Geschichte gut kennt, kommt auch mit der Gegenwart und der Zukunft besser zuercht.“ Mit der heutigen inhaltlichen Ausrichtung des Schlosses kann Mächler wenig anfangen, ebenso mit dem geplanten Erneuerung des Polenmuseums: „Gegenwärtig kommt mir der prächtige Bau vor wie ein Buch, das zwei schöne Deckel und keinen Inhalt hat.“

 

Martin Mühlegg

 

 
       _____________________________________________

 

Deshalb, liebe Homepagebesucher, habe ich nun

also beschlossen, dass der Bundesbrief,

oder wie auch immer wir dieses Dokument

nennen wollen, doch noch eine Weile in Schwyz

bleiben darf. Schliesslich hat mein

Herr Wernher den Schwyzern auch vertraut.

 

Christoffel

______________________________________________

 
 
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  Kontakt     
 

Christoph Mächler

Zürcherstrasse 42 a

8854 Siebnen

 

055 440 91 05

079 279 32 14

 

christoffel(at)minnesang.ch

 

 
 
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Europäisches Minnesangfestival Braunschweig 16. - 18. Oktober 2009

   

 

Zur 1000 Jahrfeier der Stadt  fand in der St. Martinikathedrale Braunschweig ein Minnesängerwettstreit statt.

Kaiser Otto persönlich war zugegen samt des gesamten Hofstaates und seiner liebreizenden Verlobten Beatrix

 

Zu Ehren Seiner Majestät fanden sich die sieben besten Minnesänger des Reiches ein, um um die Gunst der Kaiserin zu werben. Diese waren angereist aus allen Provinzen des Landes: Oesterreich, Frankreich, Böhmen, Italien, Deutschland; für die Schweiz wurde als Vertretung Christoffel vom Hengstacker erkürt.

 
 

 

 

Christoffel durfte zwei Lieder zum Besten geben: von Walther von der Vogelweide "Ich saz uf einem Steine" und von Rudolf von Fenis- Neuenburg "gewan ich ze minnen".

 

Dabei zeigte sich, dass er den Vergleich im internationalen Musikgeschehen nicht zu scheuen braucht.

 

Obgleich aus tiefstem Herzen gesungen und geflötet, bezwang er doch das Herz der Hohen Dame nicht. Diese vergab ihre Gunst dem Ritter Davide aus der Lombardei.

 

Dennoch fiel der Glanz des Kaiserhofes auf unseren Schweizer zurück, darf er sich doch nunmehr zu den besten Sängern des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation zählen.

 

                
              

Es sollte an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, dass auch die Bewirtung höfeschliche ward und die Bleibe ihre 4 Sterne vollauf verdiente.

Auch zeigte sich der Kaiser mit dem Entgelt überaus grosszügig.

 

Videos:

Die Site der Stadt Braunschweig zum Internationaler Sängerkrieg

Das "Europäische Minnesang-Festival" in Auszügen

Christoffels Auftritt

Bericht im ZDF

WDR-Beitrag

 

 
 
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aktuell
 

Auftritte siehe Veranstaltungskalender

 

 

Nov 2009

 Das Bundesbriefarchiv sollte doch eigentlich nach Rapperswil verlegt werden, weil dieses Dokument gemäss neuerer Forschung für Wernher von Homberg, Graf von Rapperswil, erstellt wurde. Das behaupte ich jedenfalls in den Obersee-Nachrichten vom 18. Nov 2009.

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April 2010

Christoffel auf SF1

Am 24. April 2010 waren Christoffel und Florian bei Kurt Zurfluh in der Sendung "Hopp de Bäse" zu Gast.

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Mai 2010

 Neue Mitmusiker im Christoffel Konsort

Wir freuen uns, im Konsort ab 2010 einige neue Mitmusiker begrüssen zu dürfen:

Florian Mächler, Kurzhalslaute und Trommel

Patrick Watanabe, Percussion

Chiara Pedrazetti, Harfe

 

 

10. Sept  2010

unsere CD ist fertig

es war ein schönes Stück Arbeit. Von der Recherche bis zum Mix etwa 600 Stunden. Das kommt davon, wenn man alles selber macht und es obendrein noch genau nimmt.

Die  CD wurde im Basslabor Studio Siebnen produziert und von Zytglogge vertrieben.

Christoffelkonsort - Minnesang Zyt 4313

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1. Okt 2011

Wieder im Schweizer Fernsehen

Im September wird das Christoffel Konsort wieder bei Kurt Zurfluh in der Sendung "Hopp de Bäse" zu Gast sein dürfen, dieses Mal im ehrwürdigen Schloss Rapperswil. Wir kommen im Trio in der Besetzung Harfe, Trommel, Gesang. Sendetermin: Sa, 1. Oktober 2011, 18:45, SF1

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Lebenslauf Christoffels vom Hengstacker

 
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Danke, dass Sie mich hereingelassen haben. Erlauben Sie mir, mich vorzustellen: Mein Name ist Christoffel, Christoffel vom Hengstacker. Erlauben Sie, dass ich mich setze? Meine Füsse tun mir weh. Ich möchte ja nicht unverschämt sein. Hätten Sie vielleicht einen Teller Suppe für einen müden Wanderer? Ich muss zwar sagen, dass ich sie nicht bezahlen kann, und auch zum Tauschen hab ich nichts. Was jedoch nicht heisst, dass ich mit leeren Händen komme. Dinge habe ich im Gepäck, wertvolle Dinge. Ich teile sie gerne mit Ihnen. Geben ist ja seliger denn nehmen, bekanntlich. Sie werden noch staunen. Danke für die Suppe. Sie sind so gut zu mir. Vergelts Gott. Soviel Edelmut labt mir mein darbendes Herz. Es gibt ihn immer weniger heutzutage.

 

...und wenn ich Ihnen jetzt sage, dass das nicht immer so war? Glauben Sie mir, so Leute wie Sie gab es viele früher, als die Welt noch besser war. Und ich weiss, von was ich rede. Ihre Kemenate hier erinnert mich an Aachen, als ich für König Heinrich sang. Heinrich der siebte. Wie, sie glauben mir nicht? Ist mir wohl mein Abenteurerleben mit seinen Gefahren und Fährnissen schon so arg beigekommen, dass selbst ein Ritter mit so edler Gesinnung den Hoeveschlichen nicht erkennt, wenn er vor ihm steht...sitzt? (erhebt sich, stützt sich aber sogleich ab und fasst sich an die Lende) Da war eben dieser Armbrustbolzen bei jener Belagerung. Brescia. Ich war im Tross des Königs. Aber zum Schluss haben wir die Stadt doch eingenommen. Sie sollten die ganze Geschichte hören. Ich erzähle Sie Ihnen gerne.

 

Heinrich der Siebte! Was für ein König! Und fast auch noch Kaiser des heiligen Römischen Reiches, Wie Karl vor ihm. Die Lompardey hatte er schon fast in der Tasche, als ihn die Malaria weggerafft. Was für ein tugendhafter Mensch! Er gab alles hin für uns, selbst sein eigenes Leben. Wahrlich, geben ist seliger denn... Dürfte ich wohl in aller Bescheidenheit um einen Becher Wein bitten?

Mein Herr, Wernher von Hohenberg, sie haben sicherlich schon von ihm gehört, Reichsvogt über die Waldstätte, Erbe der Rapperswiler Ländereien am oberen Zürichsee, und darüber hinaus – einer der begnadetsten Minnesänger seiner Zeit, er stand eigentlich hinter all diesen Siegen. Und hinter ihm stand ich. In aller Bescheidenheit.  – doch, doch, schenke sie nur nach –  ich habe ihm die Satteltaschen geflickt und den Harnisch mit Schachtelhalm abgerieben, sein Schwert geschärft, die Lederriemen gewachst... Was vermag der stärkste Schwertarm auszurichten, wenn er eine stumpfe Klinge aus einer löchrigen Scheide zieht?

 

Nun, angefangen hatte alles auf einer der unzähligen Flussinseln, um die sich die Wägitaler Aa auf ihrem Weg schlängelt, bevor sie sich in den Zürichsee ergiesst. Obwohl es uns für bäuerliche Verhältnisse gut ging, denn die Wiesen waren fett und die Flussarme fischreich, waren wir doch dem Unbill der Natur und ihrer Unberechenbarkeit ausgesetzt. Und wenn der Fluss, launisch wie er war, über die Ufer trat, konnte es vorkommen, dass die Vorräte kaum reichten, um uns durch den Winter zu bringen. Als Grossvater der Habsburger Herrschaft noch Pferde liefern konnte, da waren die Zeiten besser gewesen. Doch das war vor Jahren, denn seit Rudolfs Tod hatten die Rapperswiler zusehends Land verkaufen müssen. Dabei  war es doch keine hundert Jahre her, dass man am jenseitigen Ufer des Sees sich eine neue Burg erbaut hatte. Aber  wir waren zufrieden mit dem, was sie hatten und manchmal, nach einem langen Arbeitstag, nahm Vater seine Flöte und spielte die Weisen, die Grossvater einst von grosser Fahrt mitgebracht hatte.

 

Jedes Jahr zu Martini machten wir uns den Fluss hinab auf den Weg zum Markt nach Alt-Rapperswil. Während unsere Eltern trotz der Novemberkälte unter ihren Lasten schwitzten, trieben wir Kinder tanzend und singend ein Schwein vor uns her. Ich sollte in die Rosenstadt kommen; ich war bei Albrecht, dem Marschall von Rapperswil verdingt worden. Als wir gegen Mittag durch das Hafentor schifften, hörten sie schon von weitem die Fischer ihre Ware anpreisen.

Auf dem Hauptplatz herrschte ein buntes Treiben. Die ganze Grafschaft war zusammen gekommen; die in teure Stoffe gekleideten hohen Herren, Bauern mit ihrem Vieh, aber auch weniger willkommene Gäste, allen voran die Rauhbeine aus den nahen Alpen, die weder sich den roten Bart schoren, noch ohne Halbarte auch nur einen Schritt aus dem Haus gingen. Die teutschen Händler machten keinen Hehl aus ihrem Argwohn über dieses wilde Volk, das sich scheinbar die Zeit am liebsten mit Schlägereien vertrieb. Doch im Moment noch wurde in den Schänken der Stadt überall getanzt und gesungen. Voller Spannung erwartete ich das neue Leben, das heute begann.  

 

Beim Marschall. Ich wurde freundlich aufgenommen in meinem neuen Zuhause und hatte bald neue Spielkameraden gefunden. Der Marschall war ein vornehmer Mann, stets sauber gekleidet und freundlich zu allen Leuten. Ich wartete ihm häufig auf, wenn in der herrschaftlichen Stube der Tisch mit Pergamenten bedeckt war und er mit Federkiel und Tintenfass bewaffnet arbeitete. Albrecht sagte, er würde mir noch das Lesen und schreiben beibringen und die italienische Kunst der Buchführung. Das hatte er Vater versprochen. Doch im Moment noch  bestand meine Arbeit hauptsächlich darin, in der herrschaftlichen Stube still an der Wand zu warten, bis meine Dienste benötigt wurden. Dann brachte ich dem Marschall Speisen und Getränke oder weckte ihn, wenn er über seiner Arbeit eingeschlafen war.

Wernher von Hohenberg, der Graf zu Rapperswil war oft bei Marschalls zugegen. Trotz seines jugendlichen Alters war er eine imposante Erscheinung mit aufbrausendem Temperament.

 

Ich musste den beiden die Lieder vorsingen, die mir der Marschall diktiert hatte. Besonders der Graf fand Gefallen daran  und liess mir eine Fiedel geben, auf der ich nun jeden Tag zu üben hatte. Später liess er mich auch aufs Schloss rufen um an der gräflichen Tafel die Gäste zu unterhalten. Seit vor vielen Jahren der verstorbene Graf Ludwig von Homberg seine eigenen Minesteriale eingesetzt hatte, als er das Rapperswiler Erbe antrat, unterstand der eingesessenen Marschallsfamilie nur noch das Gebiet am oberen Zürichsee. Sobald ich gut genug schreiben konnte durfte ich ihn auf seinen Dienstreisen begleiten und führte die Listen nach. Einmal kamen wir nach nach Tuggen, einem Fischerdorf am Fuss des Buchbergs. Für mich war hier die Welt zu Ende. Als ich fragte, wer denn jenseits der Ebene leben würde, antwortete der Marschall, dort seien die Romanen, die ja doch niemand verstehen würde. Einzig die Mönche in Babinkova, einem Kloster, dass gerade noch erkennbar dort drüben am Fuss des Benkner Büchels lag, sprächen noch unsere Sprache. Unterwegs besuchten wir meine Familie. Albrecht hatte für alle Schuhe machen lassen, ein kostbares Geschenk für arme Bauern. Der junge Graf Wernher hatte mich schon immer sehr beeindruckt mit seiner Art. Es freute mich daher sehr, dass ich nun öfters meinen Dienst oben im Schloss zu tun hatte. Wernher hatte fünf Geschwister.

Der jüngste Bub, Ludwig, war in meinem Alter. Ich mochte sie eigentlich alle, sofern man sich als Diener das erlauben darf, mit Ausnahme von Cäzilia. Sie war doch recht herablassend und pedantisch zu uns Gesinde. Irgendwann dann wurde sie ins Kloster Oettelfingen bei Zürich geschickt. Geschah ihr Recht, fand ich. Soviel ich weiss, ist sie mittlerweile Aebtissin geworden, was mich nicht wundert.

Wernhers Stiefvater Rudolf von Habsburg-Lauffenburg sorgte persönlich für eine gründliche Ausbildung des einstigen Heerführers. Im Alter von 21 Jahren schloss Wernher sich dem Deutschritterorden an und begab sich auf Grosse Fahrt nach Preussen. Ueber ein Jahr lang blieb er weg. Für diese Zeit befahl man mich zurück ins Haus des Marschalls. Wernher war wieder heimgekehrt. Die Fahrt hatte ihn erwachsen gemacht. Schön wie ein Falke kam er an der Spitze des Trosses über die Zugbrücke und den Zwinger herauf geritten, mit gleissendem Topfhelm und dem schwarzen Kreuz des Deutschordens auf  Schild und Rock. Er hatte sich bewährt in den Schlachten und war zum Ritter geschlagen worden. Rudolf persönlich half seinem Stiefsohn vom Ross herunter (das heisst schon etwas!)und führte ihn in die Burg.

Im Jahr darauf kam ein Bote des Königs.  Heinrich VII hatte von den Taten des jungen Deutschritters gehört und befahl ihn zu sich nach Aachen. Das hat mich nicht verwundert. Wernher wäre ja schon aufgrund seines Blutes in den Ritterstand erhoben worden. Unter uns. Man weiss ja, was jene Sorte Ritter Wert ist. Turnierpfauen, allesamt. Wissen nachher ganz genau, wie die Schlacht herging. Wahrscheinlich vom Berg heruntergeschaut, als das Gemetzel losging. So einer teuren Rüstung und dem Ross im Gegenwert von zwanzig Ochsen muss man halt Sorge tragen. Was würde denn die Frau Mutter dazu sagen, wenn man mit verbeultem nach Hause käme! Aber wenn einer zum Ritter geschlagen wird, weil er sich im Gefecht bewährt hat, ist das schon etwas ganz anderes. Und der von Homberg war so einer.

 

In Aachen bei Heinrich VII So machten wir uns auf den Weg nach Aachen. Im Tross war auch der Ritter Otto zum Turm. Er war ein schweigsamer Mensch, ich glaube, ich habe ihn mehr singen hören als reden. Vielleicht war er in Trauer, denn er trug damals einen Bart, den er sich erst schor, als er vor den König trat. Meinem Herrn musste ich ein neues Zimier machen, eins mit doppeltem Schwanenkopf. Das ist nicht so einfach, sag ich Ihnen. Man braucht dazu mindestens vier Schwäne. Den Kopf der ersten beiden legt man samt Hals und Schulter einige Monate in einen Ameisenhaufen, bis nur noch der Schädel und die Knochen übrig sind. Dann versteift man mit Pech und Weidenruten den Hals. Die grünen Weidenruten wässert man eine Woche und flicht sie dann um den Knochen. Das ist das Schwierige am Ganzen. Die bleiben erst in der Form, wenn sie trocken sind. Aber ich hab da so meine Tricks. War ja auch nicht das erste Schwanen-Zimier von mir. Ich spann sie mit Lederriemen auf ein Brett, das ich in die Form geschnitzt habe. Nach ein paar Wochen, wenn das Ganze trocken und leicht ist, behält es dann auch die Form. Dann kommen die Federn. Je mehr, desto besser, hab ich gemerkt. Es muss weisse Schwäne sein. Die dunkeln sind nur gut für den Spiess, aber wenn man weiss wie, lässt sich auch aus einem weissen noch eine anständige Suppe machen oder ein Ragout, man muss ihn halt einfach lange kochen, aber nicht zu heiss, sonst wird das Fleisch trocken. Also Federn kann man nicht genug nehmen. Und so ein Ragout aus vier Schwänen reicht für sicherlich zwölf, je nachdem, ob man noch Rüben hat oder nicht. Und Rosmarin brauchts, ich hab mal  eine Staude aus Italien mitgebracht. Wernher mochte den auch. Ach ja, die Federn. Die Klebt man lagenweise aufs Gestell um den hals und verschnürt ihn kräftig. Auf keinen Fall Leder nehmen dazu. Sonst fällt das Ganze auseinander, wenn’s regnet. Am Schwierigsten ist der Kopf. Da nehm` ich’s aus dem Untergefieder, aber nicht Daunen, so mehr die kurzen in der Mitte. Und Vogelleim. Das hält. Und auch wieder gut verschnüren, bis es trocken ist. Und das Ragout erst am Schluss salzen, sonst wird’s zäh. Mensch, was haben wir gesoffen beim König. Der hatte alten italienischen Wein. Ganz was besonderes. Da kannst Du bechern eimerweise und kotzst nicht mal. Und am andern Tag wieder Frisch wie der Tau auf der Wiese. Die haben da natürlich Gans und Kapaun, nicht Schwan. Was gibt’s denn bei Ihnen so? Also ich ess` um diese Zeit immer einen Happen. 

 Der König Heinrich der Siebente hat uns auch so fürstlich bewirtet. Das ist eben ein Mann von Welt, wie Ihr, Herr Burgherr! Hat meinem Wernher von Homberg aufgetragen, er möge im Talkessel von Schwyz und den Waldstätten ein Heer ausheben für die Lumpardei. Dreitausend! Das ist viel (und teuer)! Und Wernher hat höfeschlich zugesagt und gedankt. Steuern gabs da ja wohl keine einzutreiben in den Tälern. Aber Söldner haben die, die lassen Dir das Blut in den Adern erstarren bei ihrem Anblick. Stämmig sind sie und mit Knüppeln bewaffnet und falls sies überleben, kommen sie mit Bidenhändern und Halbarten wieder zurück. Es sei denn, einer habe vielleicht eine Kriegssense oder einen Eisenhut schon vom Vater. Zum Reichsvogt hat er meinen Herren Wernher auch gemacht. Und gleich mal ein paar Schilling springen lassen. 

Tod der Mutter Elisabeth 1309 Als wir zurück waren, starb schon bald darauf die Gräfin Elisabeth, Wernhers Mutter. Da gings gleich weiter mit dem Saufen. So eine Beerdigung hatte ich noch nie erlebt, nicht vorher und nicht nachher. Die ganze Stadt war auf den Beinen. Elisabeth hatte ja auch zu Lebzeiten schon zu feiern gewusst. Auf der Fahrt hatte ich alle Lieder Ottos auswendig gelernt  und aufgeschrieben. Er hatte seine Freude daran, er konnte ja selber nicht schreiben.  Die nachfahren von Rüdiger Manesse aus Zürich sind ja jetzt fertig mit ihrer Liedersammlung.  Er selbst ist ja leider 1304 gestorben und hat das nicht mehr miterlebt. Ich hab natürlich auch meinen Teil dazu beigetragen. Die Nonnen mussten es nur noch abschreiben. Wegen mir hat er jetzt auch die Lieder von Wernher, Otto und dem Marschall. Sie habens aber auch verdient, die Lieder sind wirklich gut, ich weiss ja, von was ich rede. Nun ja, die eine oder andere Zeile musste ich schon noch etwas zurechtschleifen. Das ist natürlich etwas anderes, wenn man schreiben kann. Das gibt einem den Überblick. 

 

1310 im königlichen Tross nach Italien Im Oktober machten wir uns dann auf den Weg nach Italien. Ich bin Seite an Seite geritten mit König Heinrich, Wernher von Homberg, dem Grafen Rudolf und Otto zum Turm. Und Herzog Leopold war auch mit dabei. Darf ich fragen, wie Sie zu ihm stehen, seit Ludwig der Bayer auf dem Thron ist, meine ich? Aha. Unter uns, das ist eine ganz abgekochte Sau. Vornherum sich einschmeicheln beim König. Aber wir wussten natürlich ganz genau, dass der –hintenrum- viel lieber seinen  jüngeren Bruder, Friedrich den Schönen auf dem Thron gesehen hätte. Dann hätte er selber nämlich auch das sagen gehabt. Hat mich behandelt wie den letzten Dreck. Ein edler Herr geht anständiger um mit dem Gesinde, erst recht, wenn es schreiben kann und Zimiere flechten.

 

Morgarten Nov 1315 Ich mag die Schwyzer. Sie sind von einem rauhen Schlag, aber ihre Geschichten sind gut. Wie gerne hätte ich mich ihnen damals angeschlossen und in fernen Ländern Abenteuer erlebt. Auch wenn manchem eine Hand oder ein Auge fehlte. So etwas gehört dazu beim Ryslaufen. Das ist jetzt eine ganz neue Mode: man schliesst sich einem bewaffneten Haufen an und geht in fremde Dienste nach Italien. Wie gesagt, ich hab mich immer gut verstanden mit denen. Aber diesmal waren sie einfach zu weit gegangen. Waren mir nichts, dir nichts nach Einsiedeln marschiert und hatten dort das Kloster geplündert und sogar einige Mönche mitgenommen. Die hatten sie zwar bald wieder auf freien Fuss gesetzt, aber trotzdem. Sie müssen wissen, das Kloster Einsiedeln steht unter Habsburger Schutz. Und wenn auch die Pfaffen ihr Vieh unterm Zaun durchgrasen liessen, interessierte die Habsburger das wenig. Wenn man bedenkt, was das für ein Licht auf uns Rapperswiler warf! Es waren doch immerhin unsere Schwyzer, die da geweihte Erde geschändet hatten. Als die Nachricht kam, hatte ich gerade Dienst auf der Burg. Ich werde nie verstehen können, weshalb die Herrschaft  daraufhin den besten Wein aus dem Keller bringen liess und den Boten, der sich übrigens -falls überhaupt jemals- gewiss seit Monaten nicht gewaschen hatte, nicht nur fürstlich bewirtete, sondern anderntags, nachdem alle ihre Räusche ausgeschlafen hatten, mit einem Glückwunschpergament zurück in die inneren Lande schickten. Noch Tage danach waren Wernher und sein Stiefvater Rudolf bester Laune und voller Tatendrang. 

 

Man müsste meinen, als Minnesänger ist man Zeit Lebens nur unglücklich verliebt. Aber das muss nicht für alle gelten. Mindestens für meinen Herrn nicht. Anno Domini 1315 heiratete Wernher eben die Frau, die er viele Jahre lang vergeblich liebte und der er seine Liebe obendrein erst nach dem Tod seines Stiefvaters im offen zeigen durfte. Maria von Oettelfingen, bildschön und dreizehn Jahre jünger als Wernher von Homberg,

Maria war als Gemahlin Rudolfs nämlich dessen Stiefmutter gewesen. Wenn Sie mich fragen, hatte sie schon längere Zeit ein Auge auf den jungen Deutschritter geworfen. Zur Hochzeit waren über100 weitgereiste Gäste geladen. Unsere kleine Stadt quoll über von all den Gästen, deshalb mussten viele ausserhalb in Zelten untergebracht werden. Ausgelassen feierten wir eine ganze Woche mit gutem Essen, Wein, Weibern und einem Turnier zu Ehren der Hohen Dame. Auch der Bischof von Konstanz war unter den Gästen, um die Trauung zu vollziehen. Und als im folgenden Sommer verkündet wurde, die Gräfin sei in guter Hoffnung (mein Herr war eben ein ganzer Kerl), schien der hoffnungsvollen Zukunft auch des Hauses nichts im Wege zu stehen. Aber dann kam alles anders.

 

 

Italienfahrt 1318 und Tod vor Genua 1320 Im März 1319 brachen wir erneut nach Italien auf. Der Feldzug verlief recht erfolgreich, doch dann fand 1320 mein von allen geliebter Graf vor Genua den Tod. Man hat schon gehört, dass er an Malaria gestorben sei, aber dass stimmt nicht. Fragen Sie mich, wenn Sie`s genau wissen wollen! Denn ich war bei ihm und hab ihn seine Wunden versorgt, die er sich in heldenhaftem Kampf zugezogen hatte. Wie er auf dem Sterbebett lag, rief er mich zu sich und sagte mir mit versagender Stimme „Christoffel“,sagte er, „Christoffel, mein treuer Diener! Hast Du all meine Lieder aufgeschrieben?“ – „Ja, mein Herr“, gab ich ihm zur Antwort, „es fehlt nicht eines.“ – „So gehe zurück in die Heimat und bringe sie dem Herrn Rüdiger Manesse in Zürich, damit er`s in seine Sammlung aufnehme!“

Der Graf hatte seinen Sohn Wernli nie richtig kennengelernt, und als dieser mit nur acht Jahren von Gott zu Sich berufen wurde, starb die Linie aus. Ich werde den Anblick des Trauerzugs nie vergessen können, allen voran das gräfliche Wappen mit der Spitze nach unten.

 

Hats noch Wein...?

 

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  Das Christoffel Konsort  

 

Die Berufsmusiker  Christoph Mächler (Stimme, Drehleier, Rebec, Flöten, Trommel) Chiara Pedrazzetti (Harfe) 

Peter Immanuel Krafft (Flöten)  Florian Mächler (Kurzhalslaute, Trommel) und Partick Watanabe (Percussion) sind zusammen das Christoffel Konsort.

 

Je nachdem, welche Besetzung gefragt ist, treten sie im Duo auf bis hin zum Quintett.

Das Repertoire umfasst Minnelieder  aus der Zeit des Hoch- und Spätmittelalters von Walther von der Vogelweide bis Oswald von Wolkenstein und Instrumentalstücke aus Italien und Frankreich.

 

Christoph Mächler (Stimme, Drehleier, Rebec, Flöten, Trommel)

Berufsstudium (Kontrabass) an der Jazzschule St Gallen und der Schule für Musik und Theater (HMTZ) in Zürich

 

 

 

Florian Mächler (Kurzhalslaute, Trommel)

Berufsstudium  an der Jazzschule Luzern (Gitarre, Konzertreife)

Peter Immanuel Krafft (Flöten)

 

Studium in Salzburg und Wien

z.Z Dozent am Mozarteum in Salzburg

 

Patrick Watanabe (Percussion)

Berufsstudium (Drums) an der Jazzschule St Gallen

 

Chiara Pedrazzetti (Harfe)

Studentin (Harfe) am Konservatorium in Zürich

 

 

Musikbeispiele:

(Mitschnitte von Proben; CD-Release im August 2010)

 

Wernher von Homberg (1282-1320) Graf von Rapperswil:

mit urlob wil ich scheiden von dem lande

ez ist ein spot

mich jamert uz der mazze

ich muoz klagen

 

Otto zum Turm, Ritter im Dienste Wernhers:

owe mins hertzen wunden (Intro-Gedicht von Wernher von Homberg)

wer ritters orden zieret

fröt iuch der vil lieben zyt

 

Instrumental:

saltarello1(ital 14.Jh)

 

Ulrich von Singenberg (1. Hälfte 13.Jh)

Truchsess zu St Gallen:

waz hilfet ane sinne kunst 

 

 
           Besuchen Sie auch   unsere Websitewww.christoffelkonsort.ch
 
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     Christoffel am Fernsehen  
 
   

Hier der Link zur Sendung:

 

Hopp de Bäse vom Sa 24. April 2010, 18:45, SF 1

 

Leider muss man zuerst 30 Sekunden Werbung über sich ergehen lassen. Wenigstens kommt Christoffel gleich zu Beginn.

 

Eigentlich sind wir ja im

Christroffelkonsort zu viert oder zu fünft.

An besagtem Datum waren halt nur zwei von uns frei.

 

    

Am 24. April 2010 war Christoffel vom Hengstacker Gast in der Samstagabend - Sendung "Hopp de Bäse" mit Kurt Zurfluh.

 

Produziert wurde im Casino Interlaken, etwa einen Monat im Voraus.

Die Brüder Florian und Christoph Mächler sind im Verlaufe der Sendung auch mit ihren Hauptinstrumenten Gitarre und Bass zu sehen, als Begleitband des Maultrommelspielers Sandro Friedrich.

 

 

 

 

      

 

 
 
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